Indonesische Literatur

Islamische Verkaufsschlager und Bücher über Massaker

Am Stand von Indonesien posieren der indonesische Autor Ahmad Tohari (r) und Sri Kuwati am 12.03.2015 auf der Buchmesse in Leipzig (Sachsen).
Der indonesische Autor Ahmad Tohari (r) und Sri Kuwati waren bereits auf der Leipziger Buchmesse 2015 zu Gast. © picture alliance / dpa / Hendrik Schmidt
Von Katharina Borchardt · 25.06.2015
Indonesische Literatur wird selten übersetzt und ist in Deutschland deshalb weitgehend unbekannt. Dies wird sich in diesem Jahr ändern, wenn sich Indonesien im Oktober auf der Frankfurter Buchmesse als Gastland präsentiert.
Bereits im Vorfeld werden zahlreiche Übersetzungen erscheinen, und es gehen schon jetzt einzelne indonesische Autoren in Deutschland auf Lesereise.
Beim "Writers Festival" in Makassar in der indonesischen Provinz Südsulawesi waren ebenfalls etliche Autoren vor Ort, deren Werke dieses Jahr ins Deutsche übertragen werden. Auffällig ist, dass besonders viele Bücher von Frauen übersetzt werden, die oft auch als Journalistinnen arbeiten. Seit dem Ende der Suharto-Zeit (1998) sind sie es, die dem indonesischen Buchmarkt ein neues Gepräge geben. In ihren Büchern, die dieses Jahr auch ins Deutsche übersetzt werden, verarbeiten sie häufig die Zeit unter Suharto und die entsetzlichen Massaker, die im Jahr 1965 an Kommunisten und Chinesen verübt wurden.
Verkaufsschlager islamische Literatur
Was in Indonesien beliebt ist, aber nicht auf dem deutschen Buchmarkt ankommen wird, ist die vielfältige und ausgesprochen verkaufsstarke islamische Literatur des Landes. Die Bandbreite ist in dieser Sparte breit – von islamischen Regelwerken bis hin zu muslimischer Popliteratur. Deutsche Verlage haben sich dafür aber weniger interessiert.
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