Besprechung

Games: Das arbeitifizierte Freizeitvergnügen?

09:41 Minuten
23.04.2016
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Games generieren mittlerweile riesige Umsätze und manchmal sind sie sogar wertvoll.
Games generieren mittlerweile riesige Umsätze und manchmal sind sie sogar wertvoll. Aber sie haben vor allem den Ruf eines Freizeitvergnügens. Die Vorstellung dahinter: Während des Spiels entspannen sich Menschen und Smartphone oder haben zumindest jede Menge Spaß!
Das fühlt sich falsch an!
Weit gefehlt, weiß Eron Rauch, ein kalifornischer Künstler, der sich irgendwie dabei ertappte, dass sich spielen anstrengend anfühlte. Wie eine Verpflichtung, der man nachkommen muss, obwohl man gar nicht so richtig will. So ähnlich wie man sich klassische, unbeliebte Lohnarbeit vorstellt.
Rauch stellte fest: Das liegt nicht an dem einen speziellen Spiel, sondern an einem Konzept, dass sich mittlerweile durch viele Spiele zieht: Die "Arbeitifizierung" von Computerspielen.
Warum spielt man das trotzdem?
Kurz zusammengefasst ist die These, dass viele Spielmechaniken mittlerweile darauf abzielen, Spieler und Spielerinnen so lange wie möglich im Spiel festzuhalten. Das wird erreicht, indem Spielziele nicht hinter einer Herausforderung, sondern vielen kleinen Schritten erreicht wird - die sich meistens ähneln. Das Ergebnis: Spiel als Fließbandarbeit.
Ausführlich hat Eron Rauch das Konzept in der Artikelserie "Workified Games" erklärt. Im Breitband-Interview wollten wir von ihm wissen, warum arbeitifizierte Spiele überhaupt gespielt werden, was das mit den Arbeitsbedingungen in der Industrie zu tun hat und ob wir uns jemals wieder unbeschwertem Spielspaß hingeben dürfen.
Oben: Übersetzte, gekürzte Sendungsversion des Interviews. Hier: Ungekürzte Version auf Englisch ( zum Download ):

Bildnachweis: Screenshot Hacking Failure aus XCOM2