Identitäre Bewegung

"Das ist eine rechtsextreme Splitterbewegung"

ILLUSTRATION: Jugendliche betrachten am 09.07.2013 in Berlin eine im rechten Bereich agierende Webseite.
Auch im Internet verbreitet die rechtsextreme identitäre Bewegung ihre Parolen © dpa/ picture alliance/ Bernd von Jutrczenka
Alexander Häusler im Gespräch mit Christopher Ricke  · 12.08.2016
Bisher wurde die sogenannte Identitäre Bewegung von elf Landesämtern des Verfassungsschutzes beobachtet. Nun zieht das Bundesamt nach. Der Rechtsextremismus-Experte Alexander Häusler analysiert deren rassistische Aktivitäten.
Der Sozialwissenschaftler Alexander Häusler hat davor gewarnt, die identitäre Bewegung als Jugendbewegung zu charakterisieren. "Das tun die selber zwar, aber meines Erachtens handelt es sich hier noch nicht um das Phänomen einer richtig neuen Jugendbewegung", sagte der wissenschaftliche Mitarbeiter am Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus der Fachhochschule Düsseldorf im Deutschlandradio Kultur. "Das ist eine rechtsextreme Splitterbewegung, die allerdings versucht auch realpolitisch wirksam zu werden." Sie versuche sich nicht nur mit Rechtsextremen auf der Straße zusammentut, beispielsweise mit Hooligans, sondern suche auch Anknüpfungspunkte an das Parteienlager der Rechten in Deutschland. Besonders bedenklich sei dabei die politische Nähe zur AfD, sagte Häusler.

Exportartikel aus Frankreich

"Sie ist mehr oder weniger ein Exportartikel aus Frankreich", sagte der Rechtsextremismus-Forscher. Dann habe die Identitäre Bewegung über den Weg nach Österreich auch Eingang nach Deutschland gefunden. "Seit 2012 ungefähr gibt es mehrere Gruppen, die sich identitär nennen und mittlerweile versucht diese Gruppierung, die sich auch als Verein gegründet hat eben auch den Schulterschluss mit den Neurechten und rechtsextremen Bewegungen, die es auch in Deutschland auf anderen Ebenen gibt."
(Das Interview mit Alexander Häusler endet im Audiomitschnitt aufgrund einer Störung der Leitung etwas abrupt. Wir bitten um Entschuldigung)
Nähere Informationen über die Identitäre Bewegung finden sich auch auf der Website "Netz gegen Nazis".
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