"Ich habe die funny bones"

14.01.2006
Ein Spreizen des kleinen Fingers genügt, ein koketter Augenaufschlag - und das Publikum ist hin und weg. Auch Jahre nach seinem Ausstieg aus der legendären SAT1-Wochenshow wird Bastian Pastewka seine Paraderolle nicht los: Die des schwulen Sex-TV-Moderators Brisko Schneider. "Noch heute flöten die Leute 'Hallooo, liebe Liebenden', wenn ich in einen Bus steige." Gemeinsam mit Anke Engelke, Ingolf Lück, Marco Rima und später Markus Maria Profitlich erreichte er Traumquoten und avancierte zu einem der beliebtesten Comedians im deutschen Fernsehen.
"Über mich haben früher alle gelacht, ohne dass ich wusste, warum, also habe ich Systeme entwickelt, wie ich Komik bewusst erzeugen kann". Das System funktioniert bis heute, ob in seinen turbulenten Reise-Reportagen "Pastewka in …" oder in der Slapstick-Reihe "Ohne Worte", für die er für den Grimme-Preis nominiert wurde. Sein neuester Coup: Die Personalityshow "Pastewka": Peinlichkeiten und Banalitäten aus dem Leben eines Fernsehkomikers. Frei nach dem Motto: "Ein geschickter Comedian kann allein aus seinen Fehlern locker ein 90-Minutenprogramm machen."

Und doch gibt es in dem Leben des 33-Jährigen immer wieder Premieren und neue Herausforderungen: Derzeit ist er zum ersten Mal als Bühnenschauspieler zu erleben, in dem Stück "Männerhort" am "Theater am Kürfürstendamm" in Berlin: Vier geplagte Männer klagen sich jeden Samstagnachmittag im Heizungskeller eines Einkaufszentrums ihr Leid, während ihre Frauen ihre Shopping-Sucht ausleben. "Wir wissen immer noch nicht, worum es in diesem Stück genau geht: Geht es um Männer, um Frauen? Letztlich haben wir uns entschieden: Wir wollen die vier Männer am Schluss nackt sehen - im übertragenen Sinne – keine Angst …"

Und wie wurde aus dem abgebrochenen Germanistik- und Soziologiestudenten der Kultkomiker? "Ich habe nie eine Comedy-Schule besucht. Und zwar nicht, weil ich so gut war, sondern, weil ich nicht wusste, was ich da hätte lernen sollen. Ich habe mich einfach bei den 'Comedy Crocodiles' hingestellt und probiert. Und ich bin zum Anfang auch glanzvoll gescheitert im Studiotheater Saarbrücken, wo zehn Leute da waren, von denen sich vier in der Vorstellung geirrt hatten." Als knapp 20-Jähriger versuchte er sich als Komponist: "Ich habe in meinem ganzen Leben nur ein einziges Lied geschrieben, Mein Rasierpinsel ist aus Dachshaar, weil mein Rasierpinsel mal ein Dachs war. Das fand ich im Jahr 1993 lustig. Und dieses Lied haben wir aufgeführt im Rahmen eines sehr verrückten Programms namens 'Wer schwängerte Biene Maja'`" Mit von der Partie: Die heute ebenfalls sehr erfolgreichen Komiker Keirut Wenzel und Bernhard Hoecker.

"Ich habe die 'funny bones'`" - mehr von und mit Bastian Pastewka gibt es heute von 9 Uhr 07 bis 10 Uhr in der Sendung "Radiofeuilleton – Im Gespräch", moderiert von Dieter Kassel.

Informationen über Bastian Pastewka im Internet unter www.bastianpastewka.de


Im Anschluss – von 10 Uhr 05 bis 11 Uhr – widmen wir uns dem Thema "Beziehungslust – Beziehungsfrust. Passen Männer und Frauen eigentlich zueinander?"

Zu Gast: Dr. Ragnar Beer, Psychologischer Psychotherapeut an der Universität Göttingen und Leiter der Online-Paarberatung "Theratalk". Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der kostenlosen Telefonnummer 00800 / 2254-2254 oder per E-Mail unter gespraech@dradio.de.

Informationen über "Theratalk" im Internet unter: www.theratalk.de.