Hoffnung auf Dialog

Nach einem Gespräch mit Reinhard Baumgarten · 20.04.2005
Über ein breites Medienecho zur Papstwahl in der arabischen Presse berichtet Reinhard Baumgarten, ARD-Korrespondent in Kairo. Man erwarte von Benedikt XVI., dass er, wie sein Vorgänger, den Dialog zwischen Christen, Moslems und Juden fortsetze.
Jürgen König: Was sagt man in Kairo zum neuen Papst?

Reinhard Baumgarten: In der Presse ist heute überall die Wahl Joseph Kardinal Ratzingers zu Bendedikt XVI., dem neuen Papst, auf Seite eins. Vor allem in den überregionalen Zeitungen zum Beispiel aus dem Libanon nimmt das einen großen Raum ein. Im Libanon gibt es viele Katholiken. In Ägypten gibt es ja keine Katholiken, sondern Kopten. Es wird weniger kommentiert, aber viel berichtet. (…)

Ich habe vorhin mit dem Dialogbeauftragten für den Dialog zwischen Islam, Christentum und Judentum gesprochen. Er hat die Wahl des neuen Papstes begrüßt. Dass es ein Deutscher ist, spielt für ihn nicht die herausragende Rolle, aber er sieht darin eine Kontinuität des alten Papstes. Er sagt: Wir erwarten, dass der Dialog, der von Johannes Paul II. angeschoben wurde - er war ja beispielsweise der erste Papst, der eine Moschee besucht hat - dass das weitergeht.

Jürgen König: Dieses große Interesse der arabischen Zeitungen am Papsttum - kommt das nicht auch vielen dort seltsam vor, diese ausführliche Berichterstattung aus Rom?

Reinhard Baumgarten: Ja, es spielt natürlich eine große Rolle in den Zeitungen. Aber in dem Viertel, wo ich mein Büro habe, haben die Leute in den Cafés Fußball geguckt. Also die normale Bevölkerung interessiert sich nicht für den katholischen Papst.

Das vollständige Gespräch können Sie in der rechten Spalte als Audio hören.
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