Hörspiel über Brainstorming und Flucht bei Flut

Brot für die Fische

41:15 Minuten
Fische im Shedd Aquarium, Chicago, USA
Die Flüsse steigen an. Für einen Fisch kein Problem. © Unsplash.com / Lance Anderson
von Hans Thill  · 05.08.2020
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„Fische sind plump, kalt, nicht witzig.“ Aber es winkt Geld für Einfälle! Nun heißt es: Nachdenken, Kalauern, Verwerfen! Derweil startet der Fischmann sein Boot Richtung Meer und es entwickelt sich ein Text…
Ein Autor will einen Text über Fische schreiben. Er sollte ihn auch schreiben, denn es wurde ihm gutes Geld angeboten. Aber Fische…? Dazu fällt ihm erstmal nichts ein. Sein Umfeld hat auch keine hilfreichen Antworten: "Fische sind plump, kalt, nicht witzig!" Also muss er die Biologie befragen! Die Suche ausweiten in die mythologischen und biblischen Geschichten, in das Feld der Kunst! Nachdenken, Kalauern, Verwerfen!
Derweil macht sich der Fischmann bereit. Es ist ein guter Zeitpunkt für die Flucht. Die Flüsse steigen an, es wird Zeit, das kleine Motorboot mit Kajüte loszumachen und in Richtung Meer zu starten. Als Fisch im Wasser ist das Leben möglich. Und nun entwickelt sich ein Text…

Brot für die Fische
Hörspiel von Hans Thill
Regie: Stefanie Hoster
Mit: Lars Rudolph, Martin Engler, Erika Skrotzki, Nico Holonics, Elisabeth Hager, Matthias Karow
Musik: Philippe Gordiani
Ton: Jean Szymczak
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2018
Länge: 41'09
Eine Wiederholung vom 28.11.2018
Anschließend:
Fischerhaus Küche
Susanne Amatosero besichtigt Restaurantküchen in Hamburg
Von Susanne Amatosero
Regie: die Autorin
Mit: Eric-Alex Zipperling, Amadou Mourtala Mohamed, Issiaka Moussa
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2018
Länge: 11'48
Am Ende von Susanne Amatoseros Hörspiel "The Girl from Ipanema in Dub" (DLR/NDR 2003) stand ein Klang: Das weit in die Hamburger Hafenlandschaft schallende Geräusch eines Besteckkastens, der in der Fischerhaus-Küche herunterfiel. Viele Jahre später erzählt Susanne Amatosero in drei kurzen Szenen, wie es zu diesem Klang kam. Ein Lamento der Küchenhelfer.

Hans Thill, geboren 1954 in Baden-Baden, lebt in Heidelberg. Lyriker und Übersetzer. Seit 2010 Leiter des Künstlerhauses Edenkoben. Zahlreiche Übersetzungen vor allem aus dem Französischen. Herausgeber der Reihe Poesie der Nachbarn – Dichter übersetzen Dichter. Für den Gedichtband ‚Kühle Religionen’ erhielt er den Peter-Huchel-Preis 2004. Zuletzt erschien Prosa: ‚Buch der Dörfer’ (2014) und die Gedichtbände ‚Ratgeber für Zeugleute’ (2015) und ‚in riso / der dürre Vogel Bin / kälter als / Dunlop’ (2016). Zahlreiche Hörspielübersetzungen und Bearbeitungen u.a.: ‚Die Zeremonie’ von Cécile Wajsbrot, übersetzt von Hans Thill (DKultur/RB 2011). Zusammen mit Stefanie Hoster und Marguerite Gateau Bearbeitung der zweisprachigen Fassung von ‚Les champs magnétiques/Die magnetischen Felder’ von André Breton und Philippe Soupault (SR/BR/FC 1997). Übersetzung von ‚Jobcenter’ von Enzo Corman (DKultur 2016). Mitglied des PEN. Setzt Grabsteine für tote Dichter.
Der Autor Hans Thill im Jahr 2003
.© imago
Susanne Amatosero, geboren 1952 in Wittlich an der Mosel, lebt als Autorin und Regisseurin für Theater und Radio in Hamburg. Für ihren Dokumentarfilm "Die Reise der Pilgrim Number One" erhielt sie 1988 den Prix Leroi Gourhan Das Hörspiel "funky yard" (BR/NDR 1996) wurde auf The New York Festivals 1997 mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Zuletzt für Deutschlandradio die Trilogie: "Voodoo Child und die Musik als fünftes Element" (DKultur 2011), "Mercury" (NDR/DKultur 2012) und "Sparky" (DKultur 2013).
Die Autorin und Regiesseurin Susanne Amatosero
.© Deutschlandradio / Philip Glaser