Hörspiel

Studio LCB - Aus dem Literarischen Colloquium Berlin

26.08.2006
Die 1967 in Köln und heute in Freiburg lebende Schriftstellerin Annette Pehnt hat etwas übrig für die Zwischentöne des Daseins. Ihre Helden entziehen sich den Zwängen der Normalität und finden Gefallen an merkwürdigen Parallelexistenzen.
So gab sich in Pehnts Debüt "Ich muss los" (2001) der Alltagsverweigerer Dorst zweckvergessen dem einzelnen Augenblick hin und vermied als ewig spazieren gehender Stadterkunder jede Festlegung. Auch die Protagonistin in Pehnts zweitem Roman "Insel 34" (2003) zeichnete sich durch ein verschrobenes Beharrungsvermögen aus und entwickelte eine Leidenschaft für die Insel 34, ein vergessenes, fiktives Nordseeeiland. Realistisches Erzählen und surreale Wirklichkeiten gehen in ihren Büchern ein spannungsreiches Verhältnis ein, Beschreibungskomik, subversive Naivität und Lakonie halten sich die Waage. Nach dem Kinderbuch "Rabea und Marili" (2006) legt sie im kommenden Herbst im Piper-Verlag einen neuen Roman vor, der unter dem Titel "Haus der Schildkröten" erscheinen wird und literarisch eine neue Richtung einschlägt. Ein Altersheim ist dieses Mal der Ort der Handlung.

Der Büchnerpreisträger Wilhelm Genazino wird mit Annette Pehnt über die Bedingungen des Schreibens, die Verteidigung einer poetischen Existenz und die Faszination des Absonderlichen diskutieren und Einblicke in seine aktuelle literarische Produktion geben.

Beide Schriftsteller lesen aus neuen Texten. Es moderiert Maike Albath.