Hörspiel

Studio LCB - Aus dem Literarischen Colloquium Berlin

28.01.2006
Seit Ayatollah Khomeini am 14. Februar 1989 eine Fatwa gegen den Autor der "Satanischen Verse" ausrief, ist Salman Rushdie zum Symbol der Auseinandersetzung zwischen dem Westen und einem fundamentalistischen Islam geworden. In seinem umfangreichen neuen Roman "Shalimar der Narr", der zwischen Los Angeles und Kaschmir, zwischen dem Zweiten Weltkrieg und der Gegenwart angesiedelt ist, erzählt Salman Rushdie eine Geschichte der Gewalt und ihrer Repräsentation.
Warum wurde ein Attentat auf einen früheren amerikanischen Botschafter in Indien verübt? Die Beantwortung dieser Frage führt ins Zentrum eines nach wie vor ungelösten Konflikts und liefert die Thriller-Dramaturgie für Rushdies neuen Roman. Doch wie immer schreibt Salman Rushdie Literatur für das Zeitalter der Globalisierung: Seine Helden sind Entwurzelte, Globetrotter nicht aus Reise- oder Abenteuerlust, sondern aus ökonomischer oder politischer Notwendigkeit, auf der Flucht vor den unberechenbaren Gezeiten der Armut und Intoleranz. Im Gespräch mit den Literaturkritikern Andreas Isenschmid und Shirin Sojitrawalla sowie seinem Übersetzer Bernhard Robben stellt Salman Rushdie seinen neuen Roman »Shalimar der Narr« vor und diskutiert im Literarischen Colloquium Berlin über Literatur und Terrorismus.

Lesung: Salman Rushdie
Gesprächspartner: Shirin Sojitrawalla, Andreas Isenschmid, Bernhard Robben,
Moderation: Denis Scheck