Hörspiel: Ein Telefonmonolg in rhythmisierten Sprachfragmenten

"Was mit uns los ist kann doch kein Mensch verstehen"

Undatierte Aufnahme von Jean Cocteau (1889-1963) in London.
Undatierte Aufnahme von Jean Cocteau (1889-1963) in London. © imago /ZUMA /Keystone
Von wittmann und zeitblom · 14.01.2018
Das Autoren-Duo wittmann/zeitblom konfrontiert Motive aus Cocteaus Stück von 1930 mit heutiger Lebenswirklichkeit. In einer Montage von Alltags-Samples, chorischen Loops, klangmanipulierten Stimmen und rhythmisierten Sprachfragmenten entsteht eine synthetisierte Mono-Oper.
Cocteaus Monodrama, das einseitige Telefongespräch einer verlassenen und lebensmüden Geliebten, wurde 1930 uraufgeführt und vielfach mit herausragenden Schauspielerinnen nachinszeniert – auf dem Theater wie im Radio. "Die geliebte Stimme" oder "Die menschliche Stimme" ist ein Klassiker. 1959 wurde "La Voix Humaine" auch als Oper von Francis Poulenc uraufgeführt.

Eine synthetisierte Mono-Oper inspiriert von Jean Cocteaus Mono-Drama "La voix humaine"
Von wittmann/zeitblom
Übersetzung (Textauszüge): Barbara Engelhardt
Mit: Jule Böwe, Alice Dwyer, Yuko Matsuyama, Hitomi Makino, Blake Worrell
Komposition und Regie: wittmann/zeitblom
Ton: Bernd Friebel
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2016
Länge: 52'12

(Wdh. v. 04.12.2016)

Christian Wittmann, Schauspieler und Regisseur, geboren 1967 in München, nach dem Schauspielstudium zunächst feste Engagements an Staatstheatern, dann Arbeit für freie Theaterproduktionen, für TV- und Hörfunk, nach 2000 vermehrt mit experimentellen freien Ensembles, u.a. dem ensemble für städtebewohner Wien/Berlin und norton.commander.productions Dresden, sowie in Kooperationen mit dem HAU Berlin, Mousonturm Frankfurt/Main, FFT Düsseldorf, Festspielhaus Hellerau Dresden, dem Schauspielhaus Wien, dem Theater am Neumarkt Zürich. Seit 2000 führt Christian Wittmann auch Regie (Theater und Hörspiel) u.a. am Landestheater Linz, Schauspielhaus Düsseldorf, Landestheater Schleswig-Holstein, Kunsthaus Tacheles Berlin.
zeitblom (Georg Falk-Huber), geboren 1962 in Rosenheim, studierte Musik (Bassist), arbeitet als Komponist, Performancekünstler, Produzent im Bereich Hörspiel-, Theater-, Ballett- und Filmmusik und tritt in verschiedenen Gruppierungen als Live-Musiker auf, z.B. spielte er 2008–2011 mit den beiden australischen Schlagzeugern Tony Buck und Steve Heather und mit dem Wiener Gitarristen Martin Siewert in der experimentellen Psychedelic Blues Band "Heaven And". Ende 2011 gründete er mit Jochen Arbeit und Boris Wilsdorf von den "Einstürzenden Neubauten" und Achim Färber von Projekt Pitchfork die Band "Automat". zeitblom komponierte die Musik bei vielen ausgezeichneten Hörspielen.
Wittmann und zeitblom produzieren zusammen Hörspiele und Features: "Die Existenz der Haut" (DKultur 2014) und "Gadji Beri #2016 – eine DADA-Radio-Oper" (DLF/NDR/SWR/WDR 2016, Hörspiel des Monats Februar).