Herbsttagung der Deutschen Akademie für Sprache

Platz für die Jüngeren gesucht

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Auch geistig Behinderte müssen ihr demokratisches Recht wahrnehmen dürfen, meint die Literaturagentin Elisabeth Ruge. © Foto: Stefan Nimmesgern
Elisabeth Ruge im Gespräch mit Anke Schaefer · 26.10.2017
Der deutsche Literaturbetrieb ist der Verlegerin Elisabeth Ruge nicht durchlässig genug. Sie sieht zu viele bekannte Gesichter – und wünscht sich mehr "jüngere Stimmen".
Die Literaturagentin und Verlegerin Elisabeth Ruge vermisst Platz für jüngere Stimmen in der deutschen Literaturszene. Mit Blick auf die Herbsttagung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sagte Ruge im Deutschlandfunk Kultur, dort seien wieder einmal die "üblichen Verdächtigen" präsent.

Sprachkraft und künstlerisches Können

Es seien "großartige Verdächtige" und aufgrund ihrer Sprachkraft und dem künstlerischen Können auch zu Recht dort, betonte sie. Dennoch frage sie sich manchmal, "ob man sich nicht darum bemühen könnte, doch einen größeren Chor von jüngeren Stimmen hörbar zu machen", so die Verlegerin.

Neurotische Unbeweglichkeit

Dass das zu wenig in Darmstadt passiere, habe wohl mit einem gesamtgesellschaftlichen Problem zu tun, sagte Ruge. Die Menschen säßen zu lange auf ihren Plätzen und räumten diese nicht für Jüngere. "Das ist ein interessantes Phänomen, das auch manchmal zu einer neurotischen Unbeweglichkeit führt", sagte Ruge.
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