Gute-Laune-Aktion in Belgien

30 Tage ohne Klage

Manneken Pis in Brüssel, Belgien
Manneken Pis in Brüssel: Belgier wollen positiv denken © picture alliance / dpa / Lehtikuva Sari Gustafsson
Von Andreas Meyer-Feist · 18.01.2018
Ein britischer Psychologe behauptet, einer der Januar-Montage sei der deprimierendste Tag des Jahres. In Belgien hat eine Aktion begonnen, die dem ständigen Gemecker etwas entgegensetzen will: 30 Tage ohne jedes Jammern.
Nicht meckern, nicht jammern, nicht maulen, sich über nichts beschweren – einen Monat lang, bei niemandem, nicht mal bei sich selbst. Das ist natürlich nicht einfach, zumal im Januar, dem schlimmsten Monat überhaupt: Kato Geinhard übt sich in Selbstbeschwörung.
"Es ist nicht kalt, es ist heute nicht sehr schön, aber es könne schlimmer sein, ich werde das beste draus machen. Und jeden Tag wird’s noch ein Stück besser."
Der flämische Gesundheitsminister Jo Vandeurzen hat ein Glücksformular erstellt, das man ausfüllen kann: Dort bewerten die Teilnehmer, wie glücklich sie gerade sind. Am Ende des Monats ohne Meckern, wird nachgeschaut, was sich verändert hat.
Die Idee kommt von der belgischen Wellness-Expertin Greet van Hecke. Sie glaubt, es gebe Verbindungen zwischen einer positiven Einstellung und der Gesundheit – und zwar nicht nur für einen selbst, sondern für alle, denen man begegnet "Ich fühle mich gut. (…) Das färbt ab, weil alle Gefühle ansteckend sind." Daher ihre Aktion "30 Dagen Zonder Klagen".
Aufhören also mit dem Jammern, wenn man eigentlich nichts anderes tun will als Jammern?
Eine Studie des belgischen Gesundheitsministeriums zeigt: Man stöhnt und schimpft, um Stress abzubauen, aber das Stöhnen und Schimpfen bewirkt das Gegenteil: Cortisol wird freigesetzt. Zusammen mit Stress kann das Hormon krank machen. Das Risiko für Herzinfarkte, Diabetes und Fettleibigkeit wird größer.
Deshalb: Einen Monat positiv denken – für Greet van Heeckist das genauso wichtig wie ein Monat ohne Alkohol, Fleisch und Zigaretten.
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