Grünen-Politikerin: Schärfere Kontrollen für Bio-Textilien aus Drittländern

23.01.2010
Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europäischen Parlament, Rebecca Harms, kritisiert vor dem Hintergrund des kürzlich aufgeflogenen Etikettenschwindels mit angeblicher Bio-Baumwolle Versäumnisse von Bioverbänden und Textilienvermarktern in der Europäischen Union.
Die EU-Politikerin sagte, auch nicht zum Verzehr bestimmte Bio-Produkte aus Drittländern müssten künftig schärfer kontrolliert werden. Zwar habe das indische Landwirtschaftsministerium den Fall bereits vor einiger Zeit aufgedeckt, doch "was ich nicht verstehe, ist, dass obwohl diese Agrarbehörde gegen die europäischen Zertifizierer vorgegangen war, dieser Fall eigentlich nicht zur Kenntnis genommen worden ist." Sie selbst habe erst am Vortag über die Medien von den Vorfällen erfahren. Dies zeige, dass Bio-Verbände und Vermarkter "wahrscheinlich schon längst davon gewusst haben." Die Verbände müssten nun tätig werden. Schon allein aus eigenem Interesse hätten sie den Betrug mit angeblicher Bio-Baumwolle, die sich als gentechnisch veränderte Ware herausgestellt hatte, aufdecken müssen.

Harms appellierte zudem an die Verbraucher, Billig-Angebote von Kleidung aus angeblicher Bio-Baumwolle kritisch zu hinterfragen.
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