Grobschnitt

30.03.2011
Die "elder statesmen" des Krautrock gehörten zwischen 1970 und 1990 zu den erfolgreichsten Protagonisten einer verspielten, manchmal arg komplexen deutschen Rockmusik, die im Ausland seinerzeit allenfalls ein müdes Lächeln provozierte.
Im eigenen Land dagegen feierte man das vielköpfige Unternehmen mit dem Hang zur großen bunten Show: "Von Seiten der Band war jedes Konzert ein einzigartiges Fest und wir hatten immer das Gefühl, dass unser Publikum genauso enthusiastisch und begeistert war wie wir selbst" (Grobschnitt). Auch die Platten verkauften sich blendend – das Rockmärchen "Rockpommel‘s Land" genießt bis heute Kultstatus. In diesem Fall galt der Prophet im eigenen Lande etwas.

"Grobschnitt" waren in der Tat innovativ. Ähnlich wie amerikanische Jam-Bands basierten ihre vielstündigen Konzerte auf ausufernden musikalischen Improvisationen. Die Hagener ergänzten den psychedelisch-progressiven Sound mit grellen Kostümen, reichlich Pyrotechnik, allerlei Theaterelementen, anderen optischen Effekten und machten sich zudem um die Entwicklung glaubwürdiger deutscher Texte verdient. "Grobschnitt" äußerten sich zu aktuellen Themen wie der Friedensbewegung oder dem Ausbau der Atomenergie.

Seit 2006 sind "Grobschnitt" wieder zusammen. Sie machen wieder Platten und gehen nach einigen Testauftritten im Frühjahr 2007 wieder regelmäßig auf Tournee. Am Konzept von einst hat sich heute nichts geändert. Das Gesamtpaket wird dank technischem Fortschritts nur noch besser in Szene gesetzt. Davon konnten sich auch die Besucher der "Grobschnitt"-Touren der letzten drei Jahre überzeugen. Zu den Konzerten kamen mindestens 3.000 Fans.

Aus der Fülle der Mitschnitte der letzten drei Jahre stellte die Band eine Doppel-CD mit 14 Songs zusammen, die einen repräsentativen Querschnitt ihrer bisherigen Karriere dokumentieren. Dabei darf natürlich eine über 20-minütige Version des erwähnten Klassikers "Rockpommel’s Land" nicht fehlen.



In Concert: Grobschnitt
"Live" (2008 - 2010)
Moderation: Christian Graf