Grantelnder Glanz

Von Carsten Beyer · 10.06.2013
Einen "Valentin des Rock 'n' Roll" hat ihn die ZEIT einmal genannt, und einen "intellektuellen Robin Hood". Georg Ringsgwandl, ehemals Oberarzt und heute im Hauptberuf Kabarettist und Liedermacher, war schon immer eine ungewöhnliche Figur. Auf seinem neuen Album "Mehr Glanz" bleibt er sich treu.
Nach der Rockoper "Da verreckte Hof", die er im vergangenen Jahr für das Tiroler Volksschauspiel inszeniert hat, ist Ringsgwandl auf der neuen CD wieder in sein angestammtes Metier zurückgekehrt – zum Granteln und zum Gitarre spielen.

Für "Mehr Glanz" hat er sich eine neue Band zusammengestellt, die zum großen Teil aus Münchner Nachwuchs-Cracks besteht. Während der Meister selbst also langsam das Pensionsalter ansteuert – im November wird Ringsgwandl 65 – da werden seine Begleiter immer jünger. Der Musik hat das gut getan, die kommt knackig und auf den Punkt wie schon lang nicht mehr. Ein paar Blues-Licks, einige jazzige Passagen und sogar ein Instrumentalstück haben sich Georg Ringsgwandl und seine Band hier geleistet.

Der Hauptgrund, sich mit dem bayrischen Liedermacher zu beschäftigen, das sind allerdings nach wie vor die Texte. Mal selbstironisch und feinsinnig, mal böse und subversiv, aber nie polemisch oder gar dumm – Georg Ringsgwandl weiß, wie man mit wenigen Worten den Nagel auf den Kopf trifft. Und selbst wenn er sich auf ein so abgegessenes Gebiet begibt wie das Ende einer Beziehung, fallen ihm noch ein paar starke Bilder ein.

Ringsgwandl: Mehr Glanz
Label: Capriola