Google Cultural Institute

Durchs Deutsche Museum surfen

Leider liegt für dieses Bild keine Bildbeschreibung vor
Über das Google Cultural Institute sind auch Ausstellungen des Deutschen Museums zu sehen. © dpa/picture-alliance
Von Susanne Nessler · 16.10.2014
Das Deutsche Museum in München geht eine digitale Partnerschaft ein: Im Google Cultural Institute sind Ausstellungen online zu sehen, darunter derzeit der Klassiker "Meisterwerke der Naturwissenschaft und Technik".
"Hallo und willkommen im Deutschen Museum."
Nur zwei Klicks und schon startet der digitale Rundgang durch das Deutsche Museum. Dampfmaschinen, das Foucaultsche Pendel, antike Radio- und Fernsehgeräte, der erste Computer. Online zu sehen sind diese Errungenschaften der Technik als Fotos mit Erklär-Texten, dazu gibt es Originaltöne und einige Videoberichte aus und über das Museum.
"Ich stehe gerade in der Informatikabteilung vor einem der berühmtesten Vorgänger des Computers. Die Z3 von Konrad Zuse."
Vier verschiedene Ausstellungen sind derzeit bei Google Cultural Institute zu sehen, darunter der Klassiker "Meisterwerke der Naturwissenschaft und Technik" - ein Überblick über 300 Jahre Technik-Geschichte.
"Mit einer Länge von 42 Meter gehört das 1906 in Dienst gestellte Unterseeboot U1 zu den größten Exponaten des Deutschen Museums."
Die Ausstellungen funktionieren wie ein digitaler Katalog, eine Art Booklet, das mit einem Klick gestartet wird. Die Bilder ziehen dann wie ein Band mit jedem Klick weiter.
So folgt dem perspektivisch gelungenen Foto vom ersten Unterwasserboot U1, das im Museum immerhin einen ganzen Raum einnimmt, nur zwei Klicks später das Foto des Experimentiertischs des deutschen Chemikers Otto Hahn.
Direkt danach dokumentiert ein Video den kürzlich erfolgten Umzug des berühmten Experimentier-Tisches an dem wichtige Details der Radioaktivität erforscht wurden. Das berühmte Stück wurde in einem anderen Ausstellungsraum aufgestellt.
"Ein Ersatz für einen Museumsbesuch ist es selbstverständlich nicht"
So ein Blick hinter die Kulissen, eignet sich gut als Extra für die Online-Ausstellungen, sagt Pressesprecher Bernhard Weidemann, der die Netzaktivität des Deutschen Museums koordiniert.
"Ein Ersatz für einen Museumsbesuch ist es selbstverständlich nicht, es ergänzt sich, eigentlich ist es komplementär zu verstehen. Genau wie die generelle Website, die informiert was wir grundsätzlich ausstellen, was unsere Sammlungsgebiete sind, ist so eine Online-Ausstellung eine Ergänzungen, dass jemand schon mal eine bessere Idee hat, von den Objekten, die wir haben."
Insgesamt 300 Fotografien verschiedener Ausstellungsobjekte hat das Deutsche Museum bereits online gestellt. Eher ein Schaufenster, denn es ist ein Bruchteil dessen, was vor Ort in München zu sehen ist.
Der Hauptgrund für die sehr kleine Auswahl ist, wie so oft im Netz, die Rechtefrage.
Was in den Ausstellungsräumen von jedem ausgiebig betrachtet werden kann und soll, darf noch lange nicht für alle im Internet stehen.
"Es handelt sich hier um eine weltweite Veröffentlichung, dementsprechend haben wir Bilder genommen an denen wir auch die Rechte haben, also die unsere Fotografen aufgenommen haben. (...) Die Rechte bleiben auch bei uns, wir verschenken sie nicht oder verkaufen sie an google oder an jemanden anderen."
In den Ausstellungsbooklets zu stöbern, zum Beispiel nachts ums drei, wenn die Hallen großer Technikgeschichte in München geschlossen sind, kann durchaus Spaß machen. Besonders die Sonderausstellungen, die im Museum bereits abgelaufen sind, finden hier - selbst in der reduzierten Form - sicher weiter ihre Liebhaber.
Heckl: "Diese Verzahnung, um die geht es uns ja."
Enthusiastisch präsentiert hier Wolfgang Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museum in einem Video die Sonderausstellung "Technik der 50er-Jahre".
Heckl: "Das die Exponate auch für einen gesellschaftlichen Wandel, einen gesellschaftlichen Response, für das was passiert stehen. Wir erzählen Geschichten vom Exponat."
Und wer nach der großen Technik noch die große Kunst betrachten möchte. Auch das ist mit zwei Klicks zu meistern. Der Louvre, die Uffizien oder die Berliner Gemäldegalerie stehen online direkt nebenan.