Geschichte einer Uraufführung

Schumanns Violinkonzert

Der Komponist Robert Schumann mit seiner Frau Clara auf einer zeitgenössischen Darstellung
Der Komponist Robert Schumann mit seiner Frau Clara auf einer zeitgenössischen Darstellung © picture alliance / dpa / Ullstein
Von Ulrike Bajohr · 22.05.2020
Robert Schumann hat nur ein einziges Violinkonzert geschrieben, das zu Lebzeiten kein einziges Mal gespielt wurde. Denn kaum hatte Schumann die Komposition beendet, war er in die Heilanstalt Endenich bei Bonn eingewiesen worden. Danach galt es als das Werk eines Irren.
Bis die Nationalsozialisten es 1937 aus der Taufe hoben. Auch Clara Schumann, die den letzten Satz immer besonders schön gefunden hatte, hatte sich verunsichern lassen und die Partitur der Öffentlichkeit entzogen.
Nach ihrem Tod war es in den Besitz des Geigers Joseph Joachim übergegangen. Dessen Sohn hatte verfügt, das Konzert dürfe frühestens im Jahre 1956, zum 100. Todestag Schumanns, uraufgeführt werden. Doch die Nationalsozialisten bemächtigten sich der Noten. Ihnen fehlte ein romantisches Violinkonzert, nachdem sie die Werke Mendelssohn Bartholdys als jüdisch-unbrauchbar erklärt hatten.
Mit propagandistischem Pomp wurde Schumanns Violinkonzert am 26. November 1937 in Berlin zum ersten Mal aufgeführt. Die Qualität des Werks beschäftigt die Experten bis heute.

Schumanns Violinkonzert
Geschichte einer Uraufführung
Von Ulrike Bajohr

Regie: Axel Scheibchen
Es sprachen: Renate Fuhrmann, Anja Lais, Frank Meyer, Matthias Lühn, Rainer Delventhal und Wolfgang Rüter
Ton und Technik: Michael Morawietz und Beate Braun
Redaktion: Tina Klopp
Produktion: Dlf 2012