Gerhard Richter

Die Kunst der Serie

Gerhard Richter vor einem Gemälde aus der Serie "Strips" in einer Ausstellung im Kunstmuseum Winterthur, Januar 2014
Gerhard Richter vor einem Gemälde aus der Serie "Strips" in einer Ausstellung im Kunstmuseum Winterthur, Januar 2014 © picture alliance / dpa
Moderation: Joachim Scholl · 15.05.2014
Abstrakte Bilder, fotorealistisch verwischte Porträts, altmeisterliche Landschaftsbilder: Das Werk des teuersten lebenden deutschen Künstlers könnte vielgestaltiger nicht sein. Die Bilder von Gerhard Richter sind derzeit in einer großen Schau in der Fondation Beyeler in Basel zu sehen.
Joachim Scholl: Der Schweizer Hans Ulrich Obrist ist Jahrgang 1968, Kurator für zeitgenössische Kunst und als solchen setzt ihn das Fachmagazin "Art Review" auf der Liste der 100 weltweit einflussreichsten Menschen der Kunstbranche seit Jahren schon auf Platz eins oder zwei.
Gerhard Richter ist Jahrgang 1932, der berühmteste und teuerste lebende Künstler Deutschlands, und ab morgen ist in der Foundation Beyeler in Basel die Ausstellung "Bilder / Serien von Gerhard Richter" zu sehen, kuratiert von Hans Ulrich Obrist. Und er ist uns jetzt aus Basel zugeschaltet. Guten Morgen, Herr Obrist.
Hans Ulrich Obrist: Hallo! Guten Morgen!
Scholl: Gerhard Richter ist einer der zurückhaltendsten Künstler überhaupt, scheut jede Öffentlichkeit, flieht förmlich vor journalistischen Fragen. Bei Ihnen allerdings, Herr Obrist, hat man den Eindruck, taut er auf. Mit Ihnen ist er seit Jahren im Gespräch. Wie haben Sie das eigentlich geschafft?
Obrist: Ja, es hat alles in der Schweiz begonnen, und zwar hatte Gerhard Richter 1986 eine Ausstellung in Bern, in der Kunsthalle Bern. Das war seine letzte, wenn man so will, größere Übersichtsausstellung in der Schweiz. Da sind wir uns zum ersten Mal begegnet. Ich war damals noch Gymnasiast und es kam zu einem ersten Gespräch. Das hat sich dann fortgesetzt in Köln, im Atelier des Künstlers, und aus diesen Dialogen ist dann 1992 die erste gemeinsame Ausstellung hervorgegangen. Und zwar war das eine Ausstellung im Nietzsche-Haus in Sils Maria. Das ist dieses kleine Hausmuseum, wo Nietzsche Zeit verbracht hat im Engadin und "Zarathustra" geschrieben hat. Da haben wir zum ersten Mal Gerhard Richters übermalte Fotos, die ja vor allem in den Atlas eingegangen sind vorher, als autonome Werke gezeigt. Das war _92/_93, da ist auch ein erstes Buch entstanden, und das war der Anfang der Zusammenarbeit und hat sich dann fortgesetzt mit vielen Büchern und anderen Ausstellungen.
Das vollständige Gespräch mit Hans Ulrich Obrist können Sie hier nachlesen.