Fücks: Grüne sind Teil der G8-Protestbewegung

07.06.2007
Vor dem Hintergrund der Demonstrationen gegen den G8-Gipfel sehen sich die Grünen nach wie vor als Teil einer Protestbewegung.
Die Grünen seien gleichzeitig eine parlamentarische Partei und eine Bewegungspartei, betonte der Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung der Grünen, Ralf Fücks, am Donnerstag im Deutschlandradio Kultur. Er verwies auf 13 Veranstaltungen unter Beteiligung von Grünenpolitikern allein zum Gipfelauftakt am Mittwoch.

Fücks bezeichnete es als einen Erfolg der Grünen, dass Umweltthemen wie die Klimapolitik den Weg in die Mitte der Gesellschaft gefunden hätten: "Die Grünen sind immer noch diejenigen, die als Lokomotive wirken müssen, und die vorwärtstreibende Vorschläge und Forderungen auf den Tisch bringen müssen."

Scharfe Kritik richtete Fücks an den Vorsitzenden der Linkspartei, Oskar Lafontaine: "Wenn Lafontaine in Rostock auftritt und schwadroniert, da würden sich die acht Topterroristen der Welt bei den G8 treffen, ist das linker Populismus." Für eine künftige Zusammenarbeit mit den Grünen müsse die Linkspartei eine "gewaltige" Reform durchlaufen: "Und sie müssten sich von den Populisten entfernen, die heute an der Spitze sind."

Für eine künftige Regierungsbeteiligung von Bündnis 90/Die Grünen erwartet Fücks eher eine Drei-Parteien-Konstellation. In jedem Fall müsse seine Partei aus eigener Stärke wieder eine Position erreichen, aus der heraus sie um Koalitionen verhandeln kann.