Frankfurter Buchmesse

Nachdenken über die Zeit

Der Philosoph Richard David Precht
Der Philosoph Richard David Precht © dpa / picture alliance / XAMAX
Richard David Precht und Rüdiger Safranski im Gespräch mit Joachim Scholl · 15.10.2015
Die Zeit hat Philosophen schon immer zum Nachdenken gebracht. Auch auf der Frankfurter Buchmesse steht sie im Fokus: Rüdiger Safranski und Richard David Precht haben sich beide mit ihr beschäftigt - und verkünden ihre Einsichten im "Lesart"-Gespräch.
Der Umstand der Endlichkeit, meint Bestsellerautor Richard David Precht, ist eine große Motivation für das Philosophieren: "Wenn die Menschen ein unendliches Leben hätten, wäre es wahrscheinlich so, dass man irgendwann aufhören würde, zu philosophieren."
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Der deutsche Philosoph und Schriftsteller Rüdiger Safranski© picture alliance / dpa / Patrick Seeger
Der Philosoph und Publizist Rüdiger Safranski findet, dass jeder existentielle Gründe hat, sich mit der Zeit zu beschäftigen. Sein Motiv darüber zu schreiben war aber, zumindest teilweise, ein anderes: Er sei verärgert gewesen "über die unendlich langweiligen Dinge", die er aus der Physik über die Zeit gehört habe, berichtete er.
Precht bezieht sich auf Musil, Safranski wählt Proust als Referenz
Precht unterstützt Safranski hier: Physikalische und philosophische Vorstellungen von Zeit hätten kaum Berührungspunkte, betonte er. Precht hat beim Nachdenken über die Zeit den Roman "Der Mann ohne Eigenschaften" von Robert Musil im Kopf, Safranski wählt Proust und "Die Suche nach der verlorenen Zeit" als Referenzrahmen. Weitere Themen des Gesprächs: Die Versklavung des Menschen durch die Uhr, Selbstdisziplin, Leidenschaft und das Leben im Morgenmantel.
Richard David Precht: Erkenne die Welt
Geschichte der Philosophie, Band 1
Goldmann Verlag, München 2015
576 Seiten, 22,99 Euro

Rüdiger Safranski: Zeit - was sie mit uns macht und was wir mit ihr machen
Carl Hanser Verlag, 2015
272 Seiten, 24,90 Euro

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