Frankfurter Buchmesse

Faszinierendes Leseland Finnland

Blick aus der Luft auf den Zoo der finnischen Hauptstadt Helsinki, der auf der Insel Korkeasaari gelegen ist, aufgenommen am 03.06.2004.
Finnland: Helsinki © picture-alliance/ dpa/dpaweb / Lehtikuva Hannu Vallas
Von Margarete Blümel · 05.10.2014
Das sprichwörtliche Schweigen der Finnen ist sehr beredt. Auf der Frankfurter Buchmesse stellt sich ein faszinierendes Leseland vor. Die Literatur im hohen Norden Europas ist nah dran am Leben der Menschen.
Finnen gingen zum Lachen in den Keller und seien insgesamt so schweigsam wie die finnischen Wälder im tiefen Winter, so lautet ein besonders gängiges Klischee. Das Schweigen der Finnen ist allerdings sehr beredt und oft genug auch ausgesprochen skurril - und es drückt sich in drei Sprachen aus: Finnisch, Schwedisch und Samisch. In ihren Werken setzen sich die Autoren mit den Blessuren auseinander, die das Land im Zuge mehrerer Kriege davongetragen hat. So wird immer wieder das Gefühl der Überfremdung und die Suche nach dem Eigenen thematisiert.
Doch auch die Gesänge der Kalevala, des großen finnischen Mythos, erklingen zwischen den Zeilen. Ebenso wie der Tango, der 1913 nach Finnland kam und der im Kultbuch "Tango ist meine Leidenschaft" ein Denkmal bekommen hat. Ab und an perlt zwischen den Buchdeckeln ein Lachen hervor - von Tove Janssons Mumins, Trolle, die in einem menschenfernen finnischen Tal ihre Streiche aushecken und damit seit beinahe 70 Jahren weltweit kleine und große Leser verzaubern.
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