Folkrocker Josh Ritter

Der Erfolg in den USA kam einst über den Umweg Europa

Der Musiker Josh Ritter im August 2014 in Portsmouth
Der Musiker Josh Ritter im August 2014 in Portsmouth © imago/ZUMA Press
Josh Ritter im Gespräch mit Vivian Percovic  · 14.02.2017
Für den US-Folkrocker Josh Ritter bedeutete die Wahl Donald Trumps eine böse Überraschung. Er hatte sich schon im Wahlkampf an einer Protest-Kampagne von Musikern beteiligt und sieht sein Land in schwierigen Zeiten.
Der Maler, Autor und Folkrocker Josh Ritter stammt aus Moscow, einer kleinen Stadt im Nordwesten der USA, im Bundesstaat Idaho. Diese Idylle inmitten von Landwirtschaft, Wäldern und sanften Hügeln ist seine Blaupause für seinen Sound von County und Americana. Er schreibt seine Songs in der Tradition von Johnny Cash und Bob Dylan. Sie handeln von den kleinen Leuten mit ihren großen Sehnsüchten und Problemen.
Erfolgreich wurde Ritter über den Umweg Europa. Die irische Band The Frames buchte ihn für ihre Irland-Tour, was ihn berühmt machte. Der europäische Ruhm schwappte dann wieder in die USA über.

Mit Musik gegen Trump

In seiner Heimat hat er sich zuletzt an der Anti-Trump-Kampagne "30 Days 30 Songs” des amerikanischen Schriftstellers Dave Eggers beteiligt, um schon im Wahlkampf seinen Protest gegen den Präsidentschaftskandidaten Trump kund zu tun. Ritter war zum Gespräch und zum Musizieren in unserer Sendung Tonart.

Land im Chaos

Die USA seien ein Land im Chaos und in schwierigen Zeiten, sagt der Musiker Josh Ritter im Deutschlandradio Kultur. Einige seiner Songs spiegelten diesen Zustand wider, in der große Armut herrsche, die zu einer großen Krise führen könne. Er habe etwas in der Luft gespürt und es sei Aufgabe jedes Künstlers, das auszudrücken, was er fühle.
Schon bei Erscheinen seines letzten Albums 2015 habe er erwartet, dass etwas Großes geschehen werde. Seither habe sich herausgestellt, dass man seine Nachbarn eben doch nicht so gut kenne, wie man geglaubt habe. Der Wahlsieg von Trump habe das gezeigt.