Folgen der NSA-Überwachung

Viele Autoren üben Selbstzensur

Die Generalsekretärin der Autorenvereinigung PEN, Regula Venske
Generalsekretärin der Autorenvereinigung PEN, Regula Venske: Entwicklung in "hohem Maße beunruhigend" © picture alliance / dpa
Regula Venske im Gespräch mit Frank Meyer · 07.01.2015
Seit dem NSA-Überwachungsskandal ist klar: Kommunikation ist heutzutage nicht mehr sicher. Zahlreiche Autoren vermeiden daher, über bestimmte Themen zu sprechen oder zu schreiben - auch in westlichen Ländern. Für die Generalsekretärin des PEN-Zentrums Regula Venske ist das "in hohem Maße beunruhigend".
Telefonate, E-Mails, Internet - die Geheimdienste können all das mithören und -lesen. Viele Schriftsteller ziehen daraus mittlerweile Konsequenzen. Laut einer Umfrage des amerikanischen PEN-Zentrums verzichtet ein Drittel der Autoren darauf, über bestimmte Themen zu sprechen oder zu schreiben - auch in westlichen Ländern.
Für die Generalsekretärin des deutschen PEN-Zentrums, Regula Venske, ist die Entwicklung in "hohem Maße beunruhigend". Gegen die Durchleuchtung der Kommunikation könne es gar nicht genügend Protest geben. So habe es im Sommer bereits eine Aktion gegen Amazon gegeben, wo einige tausend Autoren unterzeichnet hätten.
Der Widerstand der Schriftsteller richte sich einerseits gegen die Regierungen, andererseits gegen "diese große Datenkraken, die uns überwachen", so Venske. "Das sind ja spukige Zukunftsszenarien, die man da entwerfen kann, wenn man nicht vorher schon entweder Bremsen einführt - oder eben dann guckt, wie gehe ich damit um."
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