Fluchtursachen

Folterkammer Eritrea

Ein Eriträer schaut aus dem Fenster eines Zuges in Italien. Auf der Flucht vor Hunger Krieg und Verfolgung suchen viele Flüchtlinge das Glück in Europa
Auf der Flucht vor Hunger Krieg und Verfolgung suchen viele Flüchtlinge das Glück in Europa © picture alliance/ dpa/ Nicolas Armer
Von Bettina Rühl · 05.04.2017
Sie wollen von Afrika über das Mittelmeer nach Europa, zur Not mit Fischer- oder Schlauchboot. Oft endet ihre Flucht in einer Tragödie und die meisten Opfer stammen aus Eritrea.
Das Land gilt als das "Nordkorea" Afrikas. Zehntausende fliehen jährlich aus ihrer Heimat, Tausende wollen nach Deutschland, wo inzwischen eine der größten eritreischen Gemeinden Europas lebt. Schlepper führen die Menschen den gefährlichen Weg über den Sudan, die Sahara, an die 2000 Kilometer entfernte Mittelmeerküste nach Libyen. Und es werden immer mehr. Die EU will die Regierung mit Millionenbeträgen unterstützen, um den Exodus zu stoppen. Aber das Regime profitiert selbst von der Massenflucht und die eigenen Militärs betätigen sich angeblich als Schlepper und Schmuggler. Warum finanziert Europa eine Diktatur?

Regie: Martin Zylka
Mit: Alexandra Henkel, Jonas Baeck, Robert Dölle, Ralf Drexler, Peter Fricke,
Rainer Homann, Tom Jacobs, Robert Levin, Markus Meyer
Ton: Werner Jäger und Jens-Peter Hamacher
Produktion: WDR 2016
Länge: 52'56

Bettina Rühl, geboren 1965, ist seit 1988 freie Hörfunk- und Feature-Autorin mit dem Schwerpunkt Afrika. Zu ihren Themen gehören der Zerfall und Wiederaufbau von Staaten wie etwa in Somalia, der islamistische Terrorismus in Ost- und Westafrika, sowie Flucht- und Migrationsbewegungen auf dem Kontinent. Für ihre Arbeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem mit dem Medienpreis der Kindernothilfe, 2012 mit dem "Medienpreis Entwicklungspolitik" und dem "Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien" der Leipziger Medienstiftung, sowie 2013 mit dem "liberty award". 2015 erhielt sie für das ARD radiofeature "Wie Terror entsteht" den Prix Europa.