"Felicia Langer hat Israel verunglimpft"

22.07.2009
Nach Meinung von TV-Moderator Michel Friedman hätte die Bundesrepublik darauf verzichten sollen, der Rechtsanwältin Felicia Langer das Bundesverdienstkreuz zu verleihen.
"Ich glaube, dass die Bundesrepublik gut beraten gewesen wäre, darauf zu verzichten und ganz andere für ihr Lebenswerk zu ehren. Nämlich diejenigen, die Brücken bauen zwischen Palästinensern und Israelis", sagt er. Verdient habe eine solche Ehrung unter anderem Daniel Barenboim mit seinem palästinensisch-israelischen Orchester. Friedman weiter: "Felicia Langer hat zwar den Palästinensern die Unterstützung angeboten und auch für ihre Sache gekämpft, aber gleichzeitig Israel so verunglimpft und so polarisiert in ihrer Darstellung, dass sie damit nicht mehr zur Brückenbildnerin geeignet ist."

Friedman äußerte Verständnis für die Verärgerung jüdischer Intellektueller wie Ralph Giordano, der angekündigt hat, sein eigenes Bundesverdienstkreuz zurückzugeben: Das Bundesverdienstkreuz sei auch eine politische Auszeichnung. Die Bundesrepublik Deutschland habe ihre offizielle Politik zu berücksichtigen: "Zwei-Staaten-Lösung einerseits, aber die uneingeschränkte Unterstützung Israels andererseits. Und vor allem die eindeutige Bekämpfung des Terrorismus." Friedman kritisierte, Felicia Langer habe sich nicht deutlich genug vom Terrorismus distanziert. "Terrorismus hat niemals eine moralische, rechtliche oder gar politische Legitimität. Und in diesen Fragen hat Felicia Langer leider sehr oft andere Akzente gesetzt."