Fall Ndjimbi-Tshiende

Erzbischof Koch: Morddrohungen gegen Pfarrer sind "Katastrophe"

Die Katholische Pfarrkirche von Zorneding in Oberbayern.
Olivier Ndjimbi-Tshiende war an der Kirche in Zorneding tätig. © pa/dpa/Kneffel
Heiner Koch im Interview mit Anke Schaefer und Christopher Ricke · 07.03.2016
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch reagiert mit deutlichen Worten auf den Skandal um den Zornedinger Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende. Er hoffe, dass es hier um einen Einzelfall gehe.
Kardinal Marx und die Bischöfe müssten nun eindeutig Stellung beziehen, sagte Koch. Kirche und Gemeinde müssten Zeichen setzen.
Koch warnte zugleich vor Sippenhaft und neuen Feindbildern. Die Gemeinde habe sich zu Wort gemeldet und klar gemacht, dass die Hetze gegen Ndjimbi-Tshiende das Werk von einer "Handvoll Leuten" sei und mehrere Tausend Gläubige auf der anderen Seite stünden.
Keine demokratischen Verhaltensweisen bei Pegida
Koch ging zudem hart mit der islamfeindlichen Bewegung Pegida ins Gericht. Diese berücksichtige grundlegende demokratische Verhaltensweisen nicht, so zum Beispiel die Ehrfurcht und Hochachtung vor jedem Menschen.
Außerdem seien die Anhänger von Pegida nicht bereit, den eigenen Standpunkt zu hinterfragen. "Ich habe nicht den Eindruck, dass Menschen dort lernbereit sind, kommunikationsbereit. Es prallt nach meinem Empfinden alles ab und damit ist Demokratie gefährdet", betonte Koch.
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Erzbischof von Berlin Heiner Koch zu Gast beim Deutschlandradio Kultur© Deutschlandradio - Matthias Dreier
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