Eine Lange Nacht über Fredy Hirsch

Der stille Held von Auschwitz

Sportgespräch mit dem Holocaust-Überlebenden Peter Erben, der in der Liga Terezin, der Fußball-Liga des Ghettos Theresienstadt, spielte.
Fußballspielende Häftlinge im KZ Theresienstadt © Peter Erben
Von Jürgen Nendza und Eduard Hoffmann · 28.01.2017
Keine Straße und kein Sportplatz tragen heute seinen Namen, kaum noch etwas erinnert an Fredy Hirsch. Dabei wurde der charismatische Erzieher und durchtrainierte Athlet für viele tschechische Kinder und Jugendliche zum Idol - als kluger und unerschrockener Humanist in der Hölle von Auschwitz.
Sowohl in Theresienstadt als auch in der Hölle von Auschwitz gelang es dem klugen und unerschrockenen Humanisten Fredy Hirsch, Haltung und Anstand zu bewahren und sich für Gerechtigkeit und Menschenwürde einzusetzen.
In Auschwitz versuchte er, den jüngsten Häftlingen in einem von ihm der SS abgerungenen und eingerichteten Kinderblock den grausamen KZ-Alltag ein wenig zu erleichtern. In diesem Schutzraum konnten sie betreut spielen, singen und lernen. Sketche und Theaterstücke kamen zur Aufführung. Über fast preußisch strenge Sport- und Ordnungsmaßnahmen gelang es dem auf Sauberkeit und Hygiene bedachten Pädagogen, die seelischen und physischen Widerstandskräfte der Kinder zu stärken.
1916 in Aachen geboren und aufgewachsen, war Fredy Hirsch bald zum glühenden Zionisten geworden und hatte Führungspositionen in Jugendorganisationen wie dem Jüdischen Pfadfinderbund Deutschlands und dem Makkabi Hazair übernommen. Als homosexueller Jude war er nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten doppelt bedroht. Er floh 1935 nach Prag und arbeitete in Böhmen und Mähren in jüdischen Einrichtungen, vor allem der Kinder- und Jugendfürsorge. 1941 wurde Fredy Hirsch nach Theresienstadt, 1943 weiter nach Auschwitz deportiert. Dort kam er im März 1944 unter bis heute nicht eindeutig geklärten Umständen ums Leben.

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Die Jugendjahre von Fredy Hirsch
Trailer zur Dokumentation "Heaven in Auschwitz" auf Youtube:
Fredy Hirschs Nichte, die Tochter seines Bruders Paul, Raquel Masel: erinnert sich an die Erzählungen ihres Vaters:
"Mein Vater hat von seiner Kindheit geredet, er hat sich nicht als glücklich beschrieben. Seine Beziehung zu seiner Mutter war nicht sehr gut. Die Mutter war eine sehr verbitterte Person."
Fredy Hirsch liebt es, zu turnen und Sport zu treiben. Und er ist gerne in der freien Natur. Zusammen mit seinem Bruder Paul und den Pfadfindern streift er durch die Wälder rund um Aachen bis in die Eifel hinein. Bereits mit 15 Jahren hält er Vorträge in der Aachener Jüdischen Gemeinde und übernimmt 1931 die Führung einer eigenen Pfadfindergruppe des Jugendvereins.
Trotz Wohnsitzwechsel taucht Fredy immer wieder in Aachen auf. Er unterschreibt zum Beispiel 1932 einen Aufruf zur Gründung einer Aachener Ortsgruppe des 1931 gegründeten Jüdischen Pfadfinderbundes Deutschland, der bereits deutlich von zionistischen Tendenzen geprägt ist.
Paul bleibt seiner national-liberalen Auffassung eines assimilierten Judentums treu, wird Rabbiner, emigriert 1938 nach Bolivien. Fredy hingegen brennt ganz und gar für die zionistische Bewegung, deren Ziel ein eigener jüdischer Staat, das Gelobte Land Eretz Israel ist, wo sich die jüdische Kultur frei entfalten kann. Er findet seine Heimat zunächst im Jüdischen Pfadfinder Bund Deutschlands (JPD), der sich nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 mit dem zionistischen Jugendbund Makkabi Hatzair vereinigt. Fredy Hirsch erlangt hier schnell einflussreiche Leitungspositionen.
Nach einem kurzen Aufenthalt in Düsseldorf 1932 führt sein Weg nach Frankfurt, wo er in einer Wohngemeinschaft mit führenden JPD-Funktionären wohnt, unter anderem mit Heinz Gochsheimer, dem Leiter des Frankfurter Bundes. Der kluge und redegewandte 17-Jährige wird mit der Leitung einer Jungengruppe betraut. Aus der Frankfurter Zeit datieren auch die ersten Hinweise auf Fredy Hirschs Homosexualität:
"Fredy war ungefähr zwei Jahre älter als wir, sah gut aus, und sein Verhalten und Auftreten waren für uns sehr attraktiv. Die Beziehungen zwischen Fredy und den Mitgliedern der Gruppe waren eine Zeitlang sehr gut. Den Jungs kam es dann so vor, als ob Fredy ihnen zu nahe käme. Alle älteren Mitglieder der Gruppe hatten Mädchen, nur Fredy nicht. Fredys Verhalten den Jungs gegenüber wurde immer auffälliger."
Möglicherweise ist die wachsende Skepsis gegenüber Fredy Hirschs homosexuellen Neigungen ein Grund dafür, dass er 1934 Frankfurt verlässt und nach Dresden geht, wo er als Sportlehrer für den jüdischen Sportverband Makkabi arbeitet. Dirk Kämper vermutet, dass Fredy Hirschs nur kurzer Aufenthalt auch in Dresden mit der verschärften Verfolgung von Homosexuellen durch die Nazis zu tun hat.
Kämper: "Ein falscher Blick zwischen zwei Männern konnte dafür sorgen, dass man bei der Gestapo gelandet ist. Und die Gestapo ging mit solchen Leuten, mit Homosexuellen, alles andere als vorsichtig um."

Über Dirk Kämper:
Der Filmemacher und Autor Dirk Kämper, geboren 1963, verfasste die erste umfassende Fredy-Hirsch-Biografie, die mit dem Titel "Fredy Hirsch und die Kinder des Holocaust" erschienen ist. Kämper studierte Geschichtswissenschaften und Germanistik in Köln. Er arbeitet vorwiegend als freier Drehbuchautor. Buch: "Fredy Hirsch und die Kinder des Holocaust: die Geschichte eines vergessenen Helden aus Deutschland", Orell Füssli Verlag, Zürich 2015, ISBN 978-3-280-05588-5.

Fredy Hirsch emigriert in die Tschechoslowakei. Hier herrscht noch eine freiheitliche Demokratie, ist das gesellschaftliche Klima noch von Toleranz und Freizügigkeit geprägt. Der 19-Jährige findet sofort eine Anstellung als Sportlehrer beim Turn- und Sportverband Makkabi, und arbeitet gleichzeitig für den zionistischen Jugendbund Makkabi Hatzair.
Die große Kompetenz des begabten Organisators, Sporterziehers und Jugendleiters ist sehr gefragt. Schon bald wird er nach Mähren und in die Slowakei geschickt, wo er die Sportlehrerausbildung modernisiert, Sportkurse für Kinder und Jugendliche einrichtet und regionale Makkabiaden, große, an der olympischen Idee orientierte, jüdische Sportfeste organisiert.
Im Jüdischen Nachrichtenblatt Prag formuliert Fredy Hirsch im Januar 1940 seine Vorstellungen jüdischer Jugenderziehung. Vorbei seien die Zeiten des braven Kindes, "das höflich und folgsam nur das tat, was die Erwachsenen oder die Vorgesetzten ihm sagten":
Zitat: "Der Körper verlangt nach den kosmischen Kräften. Ein von der Sonne und von der Witterung abgehärteter Körper ist das Schönheitsideal einer gesunden Generation, Abhärtung ist wieder etwas, gegen das wir uns so lange versündigt haben."
Während seiner Zeit in Mähren fühlt sich Fredy Hirsch sichtlich wohl. In Brünn lernt er unter anderem auch Peter Erben kennen, der Mitglied in einer Makkabi-Gruppe ist, die der engagierte Jugendbetreuer und Sportlehrer leitet. Der fünf Jahre jüngere Peter Erben hat den Holocaust überlebt und wohnt heute in Israel.
"Im Sport waren wir Freunde. Und er hat mich zum Beispiel dirigiert, ich war guter Fußballspieler, ich hab gut Tennis gespielt, Hockey, Eis, was ihr wollt, aber ich hab' nie dran nachgedacht, Athletik zu machen. Und er hat gesagt, ja, du bist ein ausgesprochen guter Typ für Athletik und mach Athletik. Und ich war in Stabhoch einer der Besten in Tschechoslowakei damals, das war dank von Fredy, er hat das herausgefunden."
Erben ist bei vielen Ausflügen mit Fredy Hirsch dabei, wo viel gelacht, getanzt und am Lagerfeuer erzählt wird. Mehr durch Zufall erfährt er von der Homosexualität seines Sportlehrers.
"Wir sind immer Freunde geblieben, er hat sich niemals mir vis á vis schlecht benommen. Und so ist unsere Freundschaft gewachsen, wobei ich einer der wenigen gewesen bin, die gewusst haben, dass er homosexuell ist."
Fredy Hirsch kehrt nach Prag zurück, aber mit dem Einmarsch der Wehrmacht am 15. März 1939 muss er auch dort mit dem Schlimmsten rechnen. Überall schränken die nationalsozialistischen Besatzer die geistigen und körperlichen Entfaltungsmöglichkeiten insbesondere der jüdischen Kinder rigoros ein.
Die anfangs sehr uneinheitliche Haltung der Hitlerdeutschen zur Judenfrage, auch in den besetzten Gebieten, ermöglicht Juden noch längere Zeit die Ausreise nach Palästina. Eine solche Ausreise, vor allem für Kinder, bedarf einer umfangreichen und sorgfältigen Vorbereitung. Die Kinder selbst müssen nicht zuletzt modernes Hebräisch, also Iwrit, lernen und körperlich trainiert werden, um den Herausforderungen in Palästina gewachsen zu sein. Zum einen wartet harte landwirtschaftliche Arbeit auf die Auswanderer, zum anderen aber sind auch gewalttätige Auseinandersetzungen mit den Arabern zu befürchten.
Im Herbst 1939 gelingt es Fredy Hirsch und seinen Kollegen, eine Gruppe von 18 Jungen zwischen zwölf und 14 Jahren von Prag über Dänemark nach Palästina zu schicken. Fredy Hirsch hätte die Chance gehabt, mit dieser Gruppe auszureisen und dem Holocaust zu entgehen. Doch es gibt zwei Leiter und nur einer darf die Jugendlichen begleiten.
Wirken im KZ Theresienstadt
Trailer zur "Liga Terezin" bei Youtube (englisch):
Am 10. Oktober 1941 waren unter Führung von Reinhard Heydrich, Leiter des Reichssicherheitshauptamtes und stellvertretender Reichsprotektor in Böhmen und Mähren, hohe SS-Offiziere zusammen gekommen, darunter unter anderem Adolf Eichmann, Karl Hermann Frank, Hans Günther, Horst Böhme und Wolfgang Wolfram von Wolmar. Die Herren beraten die Lösung der Judenfrage. Im Protokoll heißt es unter anderem:
Zitat: " ... am besten wäre die Übernahme von Theresienstadt durch die Zentralstelle für jüdische Auswanderung. Nach Evakuierung aus diesem vorübergehenden Sammellager (wobei die Juden ja schon stark dezimiert wurden) in die östlichen Gebiete könnte dann das gesamte Gelände zu einer vorbildlichen deutschen Siedlung ausgebaut werden."
Kämper: "Der erste übrigens, der in der jüdischen Gemeinde näheres zu diesem Thema wusste, war Fredy Hirsch. Fredy Hirsch hatte definitiv Beziehungen zu Deutschen, das muss nicht deutsche Besatzung zwangsweise gewesen sein, aber es gab Situationen, gerade in dieser kritischen Phase, wo die Jüdische Gemeinde sich nicht sicher war, wo geht es hin, wird es Transporte geben, werden wir irgendwo hin gebracht, war Fredy Hirsch besser informiert als jeder andere."
Um Einfluss auf die Pläne der SS zu nehmen und eigene Vorstellungen zum angeblich selbst zu verwaltenden Getto Theresienstadt zu erarbeiten, hatte sich in der Jüdischen Gemeinde in Prag eine sogenannte Abteilung G - für Getto - gebildet. Der Gemeindevorstand hofft zu diesem Zeitpunkt noch, dass eine rasche Errichtung des Gettos Theresienstadt weitere Transporte in den Osten verhindern könne. Viele Juden glauben, sie könnten in Theresienstadt frei und selbstbestimmt das Ende des Krieges abwarten.
Nach den Plänen der Nazis soll aber Theresienstadt gleich mehrere Funktionen bei der Endlösung der Judenfrage erfüllen. Es ist als Durchgangs- und Sammellager gedacht, vor allem für die Juden aus Böhmen und Mähren, um sie dann weiter in die Vernichtungslager im Osten zu deportieren. Es werden aber auch Juden aus Ungarn, der Slowakei, Österreich, Dänemark und aus den Niederlanden nach Theresienstadt geschickt.
Zuzana Růžičkovás: "Und wie wir in Theresien ankamen, hatten wir, und ich weiß gar nicht mehr wo das war, aber wir saßen auf Bänken und mir war es furchtbar schlecht gegangen. Ich bin sogar für eine Weile ohnmächtig geworden. Und dann weckt mich eine Stimme und ich habe mir von damals kein Gesicht eigentlich gemerkt, aber die Augen, die waren so voll Mitgefühl und die Stimme sagte: Was fehlt dem Kind? Hat es Eltern dabei? Kann ich helfen? Aber meine Eltern haben gleich gesagt, es sei für mich gesorgt. Und das war meine erste Begegnung mit Fredy Hirsch. Es war natürlich sehr bekannt, dass er homosexuell war. Ich bin zu meinem Vater gegangen und hab gefragt, was das heißt und er hat gesagt, das ist nicht wichtig, da musst du dich nicht drum kümmern. Wichtig ist, was für ein Mensch er ist, ja. Und er ging also zu Fredy und hat sich ihn angesehen und hat mit dem ein paar Worte gesprochen. Und ist zurückgekommen und hat gesagt, also diesem Menschen trau ich absolut. Dem vertrau ich dich an."
Fredy Hirsch gehört zum Stab der riesigen Theresienstädter Selbstverwaltung, Anfangs ist er eine Art Gebäude- und Kasernenverwalter.Wenig später wechselt Fredy Hirsch zur Jugendfürsorge. Deren Leiter Egon Redlich ist kein großer Freund des eigenwilligen Machers. Dennoch hat er beim Ältestenrat darum gebeten, Fredy an seine Seite zu bekommen. Die Bedingungen für die Kinder in Theresienstadt sind verheerend und Redlich kennt Hirschs große Qualitäten. Er macht ihn zum gleichberechtigten Leiter der Abteilung.
Dita Kraus wurde 1929 in Prag geboren und war auch in Theresienstadt: "Fredy sorgte dafür, dass die meisten Arbeiten für Kinder von 14 und höher in den sogenannten Gemüsegärten stattfinden, weil er daran glaubte, dass Arbeit in guter Luft und speziell bei Landwirtschaft ist gut auch für den zionistischen Traum. Dass wir dann später, wenn wir nach dem Krieg dann nach Palästina gehen, dass wir wissen wie man Gemüse züchtet."
Er veranstaltete auch eine kleine Makkabiade, ein jüdisches Sportfest. All das habe Fredy Hirsch nur erreichen können, so erklärt Peter Erben, weil er zu den verantwortlichen Deutschen besonders gute Beziehungen gepflegt habe und ihnen gegenüber unerschrocken aufgetreten sei.
"Er war mit all diesen Deutschen per Du, die haben ihn alle sehr geschätzt. Er hat sich mit denen unterhalten und hat ihnen gesagt, die Kinder, wenn sie mit den Eltern sind, dann kommt es zu Auseinandersetzungen mit den Erwachsenen, die Kinder müssen ein Jugendheim bekommen."
Fredy Hirsch und seinen Mitstreiter in der Jugendfürsorge gelingt es, die elendigen Verhältnisse im Lager für die Kinder und Jugendlichen zumindest ein wenig erträglicher zu gestalten und so zu einer halbwegs altersgemäßen geistigen und körperlichen Entwicklung bezutragen.
Mit dem Ältestenrat, der Korruption und Vetternwirtschaft im Lager duldet, gerät der tatkräftige und forsche junge Mann oftmals aneinander, auch als es um die Frage geht, ob man die noch in Prag lebenden Juden über die wirklichen Verhältnisse im Getto Theresienstadt informiert.
Kämper: "Fredy Hirsch sagt, wir müssen denen die Augen öffnen und sagen was hier passiert, das ist: Hier sterben, auch hier in Theresienstadt, sterben Leute an Unterversorgung, an Mangel. Die Verhältnisse sind katastrophal. Also all diese Erwartungen und Versprechen stimmen vorne und hinten nicht. Die jüdische Selbstverwaltung war offensichtlich ganz anderer Meinung."
Die Hölle von Auschwitz
Trailer zu "Mut zum Leben – Die Botschaft der Überlebenden von Auschwitz" (unter anderem mit Yehuda Bacon):
Am 6. September 1943 muss Fredy Hirsch Theresienstadt verlassen, zusammen mit 5.007 fast ausschließlich tschechischen Juden, die in zwei Zügen ins Vernichtungslager Auschwitz Birkenau deportiert werden.
Was keiner der Deportierten weiß: Auf den Transportlisten steht der Vermerk: "Sonderbehandlung nach sechs Monaten Quarantäne." Anders ausgedrückt: Vernichtung durch Vergasung nach sechs Monaten Aufenthalt in Auschwitz.
Kurz zuvor war Fredy Hirsch verhaftet worden, weil er trotz ausdrücklichen Verbots zu den Kindern aus Bialystok, einem polnischen Getto, gegangen war. Dirk Kämper:
"Es kommen 1943 eine Gruppe von über 1.200 Kindern aus Bialystok in Theresienstadt an, in einem fürchterlichen Zustand, physisch wie psychisch, völlig runtergekommen, verdreckt, zerrissenen Klamotten, teilweise keine Schuhe an den Füßen, völlig verstört. Bevor sie isoliert werden, werden die Kinder sozusagen unter die Dusche geführt und geschickt von der SS. Und in dem Moment kommt es dazu, das die Kinder sich lauthals mit Händen und Füßen, einige Kinder zumindest, wehren, "nicht unter die Duschen, nicht unter die Duschen, Gas, Gas, Gas". Dieser Moment scheint sich im Lager auch relativ schnell herumgesprochen zu haben."
Biograf Kämper vermutet, Fredy Hirsch habe unbedingt herausbekommen wollen, warum die Kinder vor dem Duschen aus Angst "Gas, Gas, Gas" geschrien haben. Seit einiger Zeit nämlich ahnen Fredy und einige andere in Theresienstadt, dass Juden in den Konzentrationslagern im Osten vergast werden.
Alle Häftlinge der September- und späteren Dezembertransporte kommen ins Theresienstädter Familienlager in Auschwitz. Ohne todbringende Selektion, ohne Sträflingskleidung, ohne, dass ihnen die Haare geschoren werden. Bis heute kann sich niemand diese bevorzugte Behandlung erklären. Das Familienlager wird zu einem Sonderbezirk, der in der Hölle von Auschwitz ein Stück Normalität vortäuschen soll.
Fredy Hirsch weiß, dass die Kinder, wollen sie unter den extrem menschenverachtenden Bedingungen eines Vernichtungslagers überhaupt eine Überlebenschance haben, eines besonderen Schutzes bedürfen. Anknüpfend an seine organisatorische und erzieherische Tätigkeit in den Theresienstädter Jugendheimen fasst er einen Plan.
Kämper: "Fredy Hirsch war sofort klar, wir müssen die hier raus nehmen, weil, hier war die SS im Gegensatz zu Theresienstadt allgegenwärtig. Sie war immer da, man konnte jede Minute einem SS-Mann begegnen und wie das ausging, das wusste man nie. Ob man das überlebte, ob man verprügelt wurde. Also aus diesem Chaos heraus entsteht die Idee zu einem Kinderblock."
Kurzzeitig muss Fredy Hirsch das Amt eines Lagerkapos ausführen. Diesen durchaus einflussreichen Häftlingsposten, der aber in seiner Funktion der verlängerte Arm der SS-Gewaltbereitschaft gegenüber anderen Häftlingen ist, lehnt Fredy jedoch ab. Nach gut einem Monat wird er von dieser Aufgabe entbunden. Seine zwischenzeitliche Position kann er allerdings nutzen, um der SS tatsächlich die Einrichtung eines Blocks, der ausschließlich für Kinder bestimmt ist, abzutrotzen. Block 31 des Theresienstädters Familienlagers wird zum Kinderblock, der direkt dem SS-Arzt Dr. Josef Mengele unterstellt ist und von Fredy Hirsch als Blockältester geleitet wird.
Evelina Merová: "Ich kam mit meinen Eltern nach Auschwitz Birkenau. Und dort war schon Fredy. Und dort gab es diesen Kinderblock 31. Und das war für die Kinder eigentlich eine Rettung."
Das Wunder eines zeitweiligen Refugiums für Kinder und Jugendliche, zunächst bis zum Alter von 14, später bis zum Alter von 16 Jahren mitten in der Hölle von Auschwitz, das, wie sich im Nachhinein herausstellt, vielen der Kinder das Überleben dort ermöglicht.
Die hygienischen Umstände sind in Auschwitz deutlich schlimmer als in Theresienstadt, ebenso die Versorgungslage und die medizinische Betreuung. Bereits in den ersten Tagen nach ihrer Ankunft sterben viele Menschen im Familienlager durch Krankheit, schlechte Ernährung und schlechte Wasserqualität oder verhungern. Dazu kommt das teils stundenlange Appellstehen, eine mörderische Prozedur, die vor allem im Winter und im Hochsommer viele Opfer forderte.

Am Couven Gymnasium, der früheren Hindenburgschule, die Fredy Hirsch seinerzeit besucht hatte, diskutieren sie mit Schülern und Eltern über dessen Leben und Wirken und würdigen seine Verdienste. Die Schule hat die Verpflichtung angenommen, Erinnerungskultur aktiv zu gestalten und in den Schulalltag und Unterricht einzubeziehen.

Durch den sogenannten "natürlichen Lagertod" kommen im Laufe der sechs Monate ihrer Lagerhaft in Auschwitz rund 1.140 Menschen der Septembertransporte und 1.750 der späteren Dezembertransporte ums Leben, also knapp ein Drittel der Deportierten. Yehuda Bacon kommt im Dezember 1943 zu Fredy Hirsch in den Kinderblock:
"Was war Fredys Idee? Er will die Jugend oder die Kinder wie weit möglich vorbereiten, körperlich und seelisch. Das Körperliche: Sie sollen stramm sein, sie sollen auch die Kräfte haben. Sie sollen auch geistig irgendwie da sein. Sie müssen schön oder gut aussehen, damit sie nicht schneller ins Gas gingen. Und dort hatten wir auch bessere Suppe bekommen als alle anderen. Das hat Freddy organisiert. Man sagt, dass es eine Suppe aus dem Zigeunerlager ist. Und die war etwas besser als die der Erwachsenen. Ich glaube mit Grieß, also etwas dicker. Jetzt ist es egal, was für eine Suppe man isst, aber damals war es eigentlich die Frage des Lebens."
Bessere Suppe, Sonderrationen aus herrenlosen Pakten, Zählappelle im geschlossenen Block, ein – im Gegensatz zu den anderen Baracken des Familienlagers - einigermaßen beheizter Block: Fredy Hirsch erwirkt überlebenswichtige Vergünstigungen und Verbesserungen für die Kinder. Und dazu gehört nicht zuletzt auch der geregelte Tagesablauf im Kinderblock.
Überlebenswichtig sind ebenfalls spielerisch-kulturelle Angebote, die zu seelicher Ausgeglichenheit und Angstreduktion beitragen. Höhepunkte sind Theater- und Kabarettsücke, teils von Fredy Hirsch selbst geschrieben, die die Kinder einüben und aufführen. Der damals ebenfalls ins Familienlager deportierte 20-jährige Malerin Dinah Gottliebová, die nach dem Zweiten Weltkrieg den amerikanischen Trickfilmzeichner Art Babbitt heiratet und später als Karikaturistin für die Filmstudios in Hollywood arbeitet, wird erlaubt, Märchenmotive auf größere Wandabschnitte des Kinderblocks zu zeichnen.
Über Fredy Hirschs erzieherischer Strenge steht allerdings ein moralischer Wertekanon, der sich unbedingter Gerechtigkeit und durchaus humanistischen Idealen verpflichtet sieht. Anstand und Haltung, Solidarität und Gemeinwohl, Empathie und Aufrichtigkeit sind für ihn Tugenden von höchstem Rang, die von Anfang an im Zentrum seiner Kinderziehung stehen. Und das heißt, auch zu teilen, Menschlichkeit und Mitgefühl zu bewahren. Die konsequente Beherzigung dieser Werte trägt bei einigen der Kinder mit dazu bei, dass sie die späteren Todesmärsche überleben.
Růžičková: "Das größte Lob, das Fredy sagen konnte, war: Du bist ein anständiger Mensch. Du bist anständig. Ich kann mich erinnern, dass ich einmal bei der Verteilung der Brote ein Brot mehr bekommen habe. Und ich bin zu Fredy gegangen und habe gefragt, was soll ich mit dem Brot? Und Fredy hat gesagt: Das Brot gehört dir, weil du anständig bist. Anständig, nicht mehr. Anständig."
Fredy Hirsch ist ein Mann mit Chuzpe, auch gegenüber der SS, die ihn bis zu einem gewissen Grad respektiert. Sein akkurates Auftreten, sein athletischer Körper, sein straffes, nahezu soldatisches Organisationstalent verschafften ihm Gehör. Zudem spricht er Deutsch. Michael Honey, der als Kind mit dem Dezembertransport in den Kinderblock kommt, war Augenzeuge einer Begegnung zwischen Mengele und Fredy Hirsch:
"Einmal kam Mengele ins Krankenhaus. Er kam einmal die Woche zur Inspektion. Wir standen da. Und da kam Fredy. Die zwei sprachen miteinander. Und Fredy erklärte Mengele, dass jetzt im Kinderblock mehr Kinder seien als Platz und dass er einen weiteren Block für die Mädchen einrichten wolle. So gäbe es einen Block für die Mädchen und einen für die Jungen. Er sagte das schroff und kurz, zwei, drei Sätze, mehr sagte er nicht. Mengele fragte ihn nach etwas, auch in zwei, drei Sätzen. Und Fredy antwortete ihm. Ich habe mich nur gewundert, als ich diese beiden Menschen beobachtete. Sie sahen aus wie Brüder. Fredy sprach mit Respekt, aber selbstbewusst, sicher und eigentlich mutig. Und ihm gegenüber stand Mengele, ungeheuer mächtig. Wir haben damals schon gewusst, wer Mengele war. Und ich habe mir damals gesagt: Ich muss mich so verhalten wie Fredy, ich muss das lernen. Ich sah, dass Fredy auf Mengele Eindruck machte, dass es ihn interessierte, dass Juden sich wie Soldaten verhalten. Das war etwas, was ich lernen wollte und ich nahm mir Fredy als Vorbild."
Trotz Hoffnung und Privilegien - für die Kinder läuft die Vernichtungsmaschinerie der Nazis unerbittlich weiter. Anfang März 1944 beginnt die "Sonderbehandlung" der beiden Theresienstädter Septembertransporte. Unter Vortäuschung einer Verlegung der Häftlinge in das Arbeitslager Heydebreck beginnt die SS spätestens am 6. März mit der konkreten Vorbereitung der Vergasung, die am 8. März durchgeführt werden soll - und wird.
Etliche Häftlinge schenken der SS Glauben und stellen sich auf ihren Abtransport in das Arbeitslager Heydebreck ein. Andere sind misstrauisch. Fredy Hirsch ist an diesem 6. März noch hin- und hergerissen. Er vermag die unerwartete Entwicklung noch nicht einzuschätzen. Und es scheint ihm unvorstellbar, dass nach dem wochenlangen privilegierten Umgang mit den Theresienstädtern plötzlich die Vergasung droht.
Lucie Ondrichova: "Am Abend des 7. März 1944 besuchte ihn Rudolf Vrba, der als Schreiber des Lagers BIIa arbeitete. Er erklärte ihm, dass es wahrscheinlich sei, dass der ganze Transport vergast würde. Fredy Hirsch wandte ein, dass es unlogisch sei, wenn sich die Nazis sechs Monate lang relativ ordentlich um die Kinder gekümmert hätten und sie dann in die Gaskammer schickten."
Noch am selben Abend wird eine Lagersperre verhängt. Die SS stellt Wachposten vor den Baracken auf. Niemand darf seinen Block verlassen. Die Spaltung des Familienlagers schafft Unruhe. Und am anderen Morgen besteht kein Zweifel mehr an den wahren Absichten der Nazis. Wahrscheinlich haben Häftlinge des Sonderkommandos, die in den Krematorien arbeiteten und mit der Befeuerung der Öfen beginnen, entsprechende Informationen an Mitglieder des kommunistischen Widerstands weitergeleitet. Und es besteht auch kein Zweifel mehr daran, dass die Häftlinge der Dezembertransporte, die sich noch im Familienlager befinden, in drei Monaten ebenfalls vergast werden sollen.
Angesichts des sicheren Todes wird der Plan zu einem Aufstand gefasst – man will nicht widerstandslos in die Gaskammern gehen. Fredy Hirsch soll dabei eine entscheidende Rolle spielen. Vermutlich am späten Mittag des 8. März treten Mitglieder des kommunistischen Lagerwiderstands aus dem Familienlager an Fredy Hirsch heran. Sie versuchen ihn vom Sinn eines spontanen Aufstands zu überzeugen und fordern ihn auf, den Aufstand anzuführen. Fredy Hirsch ist unentschieden. Soll er das Leben seiner Kinder und vieler anderer, die vielleicht noch eine Zeitlang leben oder sogar Auschwitz überleben könnten, aufs Spiel setzen? Welchen Erfolg könnte ein derart spontan durchgeführter Aufstand haben?
Lucie Ondrichova: "Es kann nicht gesagt werden, dass Fredy Hirsch aktiv in der Widerstandsgruppe gearbeitet hätte. Er wurde eher durch den Druck der Umstände mitten ins Geschehen geworfen. Allen war klar, was für eine Verzweiflungstat ein eventueller Aufstand wäre."
Fredy Hirsch ist erschöpft, klagt über Kopfschmerzen und bittet um eine Stunde Bedenkzeit. Doch zu einer Entscheidung kommt es nicht. Über Jahrzehnte ist man davon ausgegangen, Fredy Hirsch habe aufgrund seines Entscheidungsdilemmas Selbstmord begangen. Inzwischen klingt eine andere Erklärung über seinen Tod plausibler.
Kämper: "Mengele ist zuständig für den Krankenblock, Mengele ist zuständig für die gesundheitliche Versorgung. Der kommt an dem Morgen aus dem Urlaub zurück. Und in diesem BIIA, also in diesem Septembertransport, bei den Leuten die zur Vernichtung vorgesehen sind, ist ein Großteil seiner Besatzung des Krankenblocks. Und das hätte für Mengele große Probleme verursacht. Mengele geht also hin, was durchaus üblich war in solchen Situationen, macht eine Liste von Leuten, die er da wieder raus holen will, das sind überwiegend Ärzte, Krankenschwestern, Pfleger. Diese Liste wird auch in die Tat umgesetzt, diese Leute bekommen gesagt, ihr kommt gleich raus. Aber just in dem Moment wissen die von Freddy Hirsch und seinem Dilemma und seiner Überlegung, was soll ich machen. Und denen, die sozusagen gerade ihr Leben wieder gewonnen haben, wird in dem Moment bewusst, wenn Fredy Hirsch jetzt das Falsche in unserem Sinne macht, nämlich den Aufstand auslöst, wird es ein großes Massaker geben, nicht nur wir, die wir noch hier sind, alle auf dieser Seite sozusagen im Teil B2A werden ums Leben kommen. Und die entscheiden sich in diesem Moment, diese Situation zu vermeiden, indem sie Fredy Hirsch ruhig stellen mit Schlaftabletten. Und in der Tat ist es so, das nächste Mal, dass ihn jemand sieht, liegt er eben bewusstlos da."
Doch nach wie vor gibt uns Fredy Hirschs Tod Rätsel auf. Als er am Abend des 8. März ins Krematorium gebracht wird, weisen seine Handgelenke Schnittwunden auf, die sich niemand erklären kann. Ebenso wenig weiß man, ob Fredy Hirsch nur bewusstlos oder bereits tot ist, als man ihn schließlich verbrennt.
Am Abend und in der Nacht des 8. März werden insgesamt 3792 Menschen aus dem Theresienstädter Familienlager vergast, es sind fast ausschließlich tschechische Juden. 63 Personen des ursprünglich 5007 Häftlinge umfassenden Septembertransports überleben diese Nacht. Außerdem Kranke, die sich noch auf der Krankenstation befanden oder Personen, die Mengele aus anderen Gründen begünstigte, wie zum Beispiel die Zeichnerin Dinah Gottliebova. Sie musste für Mengele die Opfer seiner Menschenversuche porträtieren. Von den 63 verbleibenden Häftlingen erleben nur 42 das Kriegsende.

Produktion dieser Langen Nacht:
Autoren: Eduard Hoffmann und Jürgen Nendza, Regie: Stefan Hilsbecher, Redaktion: Dr. Monika Künzel, Sprecher: Birgitta Assheuer, Zitator 1: Hans-Peter Bögel, Zitator 2: Mark Ortel, Zitator 3: Jo Jung, Zitatorin: Verena Buss, Webproduktion: Jörg Stroisch

Über die Autoren:
Eduard Hoffmann studierte Germanistik und Publizistik in Berlin und lebt seit 1986 in Aachen. Er arbeitet als Hörfunk- und Printjournalist, unter anderem für den WDR und Deutschlandfunk sowie für weitere ARD-Sender. Er beschäftigt sich als Journalist viel mit Sportgeschichte.
Jürgen Nendza wurde 1957 in Essen geboren und lebt in Aachen. Er arbeitet als Lyriker und Hörspielautor (unter anderem SWR, WDR und Deutschlandfunk). Als Lyriker wurde er mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, unter anderem dem Lyrikpreis Meran.

Literaturliste:
Dirk Kämper: Fredy Hirsch und die Kinder des Holocaust.Die Geschichte eines vergessenen Helden aus Deutschland.Orell Füssli Verlag. Zürich 2015
Lucie Ondrichová: Fredy Hirsch. Von Aachen über Düsseldorf und Frankfurt am Main durch Theresienstadt nach Auschwitz-Birkenau. Eine jüdische Biographie 1916-1944. Hartung-Gorre Verlag. Koblenz 2000
Ota B. Kraus: Die bemalte Wand. Roman. Dittrich Verlag. Köln 2002
Pavel Stránský: Als Boten der Opfer. Von Theresienstadt nach Theresienstadt mit "Übergangsaufenthalt§ in Auschwitz-Birkenau und Schwarzheide. Privatdruck. Prag 2009.
Irena Strzelecka, Piotr Setkiewicz: Das Familienlager für Juden in Theresienstadt (BIIb). In: Aleksander Lasik: Die Organisationsstruktur des KL Auschwitz. In: Wacław Długoborski und Franciszek Piper (Hg.): Auschwitz 1940–1945. Studien zur Geschichte des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz. Oswiecim 1999, Band 1: Aufbau und Struktur des Lagers.
Evelina Merova: Lebenslauf auf einer Seite. Prag – Theresienstadt – Auschwitz-Birkenau – Leningrad. Edition Room 28. Berlin 2016
H. G. Adler: Theresienstadt 1941-1945. Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft. Geschichte Soziologie Psychologie. 2. Verbesserte Auflage, J. C. B. Mohr (Paul Siebeck). Tübingen 1960
Toman Brod: Gut, dass man nicht weiss was kommt. Meine Geschichte. Herget Verlag. Weßling 2013
Jehuda Bacon / Manfred Lütz: "Solange wir leben, müssen wir uns entscheiden." Leben nach Auschwitz. Gütersloher Verlagshaus 2016. 7. Auflage.
Hannelore Brenner-Wonschick: Die Mädchen von Zimmer 28. Freundschaft, Hoffnung und Überleben in Theresienstadt. Droemer Verlag. München 2004
Kathy Kacer: Die Kinder aus Theresienstadt. Ravensburger Taschenbuch. 2003
Miroslav Kárný: Das Theresienstädter Familienlager (BIIb) in Birkenau. In: Hefte von Auschwitz 20. Verlag Staatliches Auschwitz-Museum 1997.
Franziska Jahn: Das "Theresienstädter Familienlager" (BIIb) in Birkenau. In: Wolfgang Benz und Barbara Distel (Hg): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 5. Hinzert Auschwitz Neuengamme. C.H. Beck Verlag. München 2007