Ein politisches Sittengemälde der frühen Bundesrepublik

"Lieber rot als tot" - Der Grenzgänger Walter Hagemann

43:42 Minuten
Professor Walter Hagemann am Rednerpult, 1958
Walter Hagemann während einer Rede, 1958 © SZ Photo / Max Scheler
Von Otto Langels  · 30.10.2018
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Walter Hagemann wurde 1945 erster Redakteur der Münchner "Neuen Zeitung". Er zählte zu den Gründungsmitgliedern der CSU, wurde Direktor des Instituts für Publizistik an der Universität Münster. Eigentlich eine klassische konservative Karriere - hätte er nicht auch gegen die Atombewaffnung protestiert.
Hagemann protestierte gegen die Pläne zur Atombewaffnung der Bundeswehr, hat in Münster an der Seite Ulrike Meinhofs die Kampagne "Kampf dem Atomtod" angeführt und mit der Bemerkung "Lieber rot als tot" Aufsehen erregt. Sein öffentlicher Auftritt in Ostberlin am 18. Oktober 1958 für die Wiedervereinigung Deutschlands war ein Tabubruch und brachte ihm Ermittlungen wegen Landesverrats ein. Im April 1961 setzte er sich in die DDR ab, wo er 1964 starb.

"Lieber rot als tot" - Der Grenzgänger Walter Hagemann
Ein politisches Sittengemälde der frühen Bundesrepublik
Von Otto Langels

Regie: Axel Scheibchen
Sprecher: Jochen Langner, Walter Gontermann, Frank Meyer, Franz Laake und Susanne Flury
Ton und Technik: Eva Pöpplein und Angelika Brochhaus
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: Dlf 2018

Otto Langels, freier Autor und Journalist, lebt in Berlin.