Ein Komponist im Bilde

29.03.2012
Der US-amerikanische Künstler John Cage wird vor allem als Komponist wahrgenommen. Dabei hat er auch ein bildnerisches Werk hinterlassen, das jetzt zu seinem bevorstehenden 100. Geburtstag in der Berliner Akademie der Künste gezeigt wird.
Eines der Themen der Ausstellung ist Cages Leidenschaft für Pilze, die er auch grafisch ausgelebt hat. Es sei einer der Züge, den "die Menschen nicht unbedingt mit dem Musiker oder dem Komponisten oder dem schockierenden Avantgardisten verbinden", sagt der Kurator und Kunsthistoriker Wulf Herzogenrath. Er habe zeigen wollen, dass "diese Spannweite, die Natur mit einzubeziehen", bei Cage "mit vorhanden" sei.

Aber auch ein Klangraum, mit dem John Cage bereits 1987 bei der Documenta vertreten war, wird in der Akademie der Künste zu begehen sein. Man habe die Arbeit "in einer kleinen Form mit 36 Lautsprechern" installiert und daneben einen Raum errichtet, "in dem der Besucher aktiv werden kann", sagt Herzogenrath. Dort könne man Stücke von 300 Platten auswählen "und fünf Stück zeitgleich (...) zueinander neu komponieren". Dabei werde "die Radikalität von Cage" ersichtlich, "die er in Ausstellungen entwickelt hat".

John Cage wurde am 5. September 1912 in Los Angeles geboren. Seine mehr als 250 Kompositionen gelten heute als Schlüsselwerke der Neuen Musik. Er starb am 12. August 1992 in New York.

Sie können das vollständige Gespräch mit Wulf Herzogenrath mindestens bis zum 29.08.2012 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio