Ein Jahr "Raketerei"

Unterstützung für Musikerinnen

Eine Frau singt während eines Konzerts.
Die Einnahmequelle von Musikern verlagere sich mehr und mehr Richtung Live-Geschäft, sagt Imke Machura. (Symbolfoto). © Unsplash / Spencer Davis
Imke Machura im Gespräch mit Mascha Drost · 19.02.2019
Ihre Plattform sei eine "Räuberleiter in die Musikbranche", sagt Gründerin Imke Machura, die mit ihrem Know-How Musikerinnen hilft. Die einen brauchen Hilfe beim Start ins Berufsleben, andere unterstützt sie dabei, sich ein neues Standbein aufzubauen.
Vor einem Jahr hat Imke Machura mit ihrem Projekt "Raketerei" begonnen. Sie bietet Musikerinnen ihr ganzes Know-How aus vielen Bereichen, in denen sie schon gearbeitet hat: Jazz, Klassik, Techno. Es geht ihr darum, den Musikerinnen Wege zu ihren Zielen aufzuzeigen. Sie stehe mit Zeit und vielen Materialien zur Seite. Aber anpacken muss ihr Gegenüber dann selbst. "Ich biete Hilfe zur Selbsthilfe."

Wachsender Bedarf

Machura konnte in diesem Jahr beobachten, dass ihre Hilfe zunehmend in Anspruch genommen wurde. "Wenn wir uns in die Situation von Musikern hineinversetzen, dann sind sehr viele auf Musikhochschulen in Deutschland. Dort lernen sie das Musikalische. Und auf der anderen Seite haben wir den Musikmarkt mit gewissen Strömungen." Zum Beispiel, so Machura weiter, verschwinde zunehmend die CD. Streamingdienste nehmen zu, das hat die Musik auch in gewissen Bereichen entwertet. Die Einnahmequelle verlagere sich mehr und mehr Richtung Live-Geschäft. "Und hier gibt es einen Gap zwischen Musikhochschule und Markt." Genau dort platziere sich Raketerei, sagt Machura.

Unterschiedliche Angebote

Imke Machura bietet auf ihrer Seite einen Podcast, der dem Erfahrungsaustausch gewidmet ist. Zudem gibt es verschiedene Coaching-Angebote, von projektbezogen kurzfristig bis hin zur einjährigen Rückenstärkung der Musikerinnen. Sie habe einen Raketerei-Erfolgsplan entworfen, und nach dem Kennenlernen könne sie individuell einen Weg aufzeigen. Dabei trifft sie auf Musikerinnen, die frisch von der Hochschule kämen, und andere, die schon länger im Business unterwegs und nun auf der Suche nach neuen Reichweiten seien. Angeboten wird auch eine Mitgliedschaft, wie in einem Verein. "Ich staune immer wieder, wie sehr sich die Musikerinnen da gegenseitig helfen."

Der gemeinsame Weg?

Das erste Kennlerngespräch nutzt Imke Machura, um abzuschätzen, wie ernst es ihr Gegenüber meint. "Ich bin dann auch streng", gibt sie zu. Manchmal kann sie es gemeinsam mit der Musikerin herausfinden. Aber manchmal wird auch klar, die Musikbranche ist nicht die richtige: "Dann trennen sich durchaus auch Wege."
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