Eichwede: Berlin und Moskau sollten neue Wege gehen

03.03.2009
Der Bremer Osteuropa-Historiker Wolfgang Eichwede hat an die deutschen Museen appelliert, sich direkt an Häuser in Russland zu wenden, um verschleppte Beutekunst zurückzuerlangen. Dabei sollte die Rechtsfrage nicht in den Vordergrund gestellt, sondern neue Kooperationsformen gesucht werden, sagte Eichwede nach einem Symposium von Kunsthistorikern in Moskau.
Die deutschen und russischen Teilnehmer des Treffens verabschiedeten eine Resolution, in der sie die Regierungen beider Länder aufforderten, Museen, Bibliotheken und Archive bei der Dokumentation verloren gegangener Kunstschätze zu unterstützen. Eichwede forderte Berlin und Moskau auf, neue Wege zu gehen. "Beide Regierungen haben keine gemeinsame Sprache gefunden", sagte der Beutekunst-Experte im Deutschlandradio Kultur.

Deutschland poche auf das Völkerrecht bei den Forderungen nach einer Rückgabe und Russland erinnere an den Krieg und die großen Verluste. Es habe keine größeren Rückführungen aus Russland nach Deutschland gegeben, beklagte Eichwede. Deswegen hätten die deutschen Museen die Initiative ergriffen, damit auf einer unteren Ebene neues Vertrauen hergestellt werden könne. Die Lösung könne nicht in einseitigen Entscheidungen gefunden werden.

Den vollständige Beitrag können Sie mindestens bis zum 3. August 2009 in unserem Audio-on-demand-Angebot nachhören. (MP3-Audio)