"Edge of Love - Was von der Liebe bleibt"

22.07.2009
Der Dichter Dylan Thomas lebt in diesem Film wieder auf. "Edge of Love" spielt in der Londoner Boheme am Ende des Zweiten Weltkrieges. Zwei Frauen - gespielt von Keira Knightly und Sienna Miller - konkurrieren um die Gunst des Künstlers.
Großbritannien 2008, Regie: John Maybury, Hauptdarsteller: Keira Knightley, Sienna Miller, Cillian Murphy, Matthew Rhys, 110 Minuten, ab 12 Jahre

Die dramatische Liebesgeschichte beginnt in London, in den letzten Kriegstagen 1944. Vera Philipps (Keira Knightly) trifft als Nachtklubsängerin ihre alte Jugendliebe, den Waliser Dylan Thomas (Matthew Rhys) wieder. Der ist inzwischen ein exaltierter, berühmter Dichter und - er ist mit Caitlin (Sienna Miller) verheiratet, so dass sich in den folgenden knapp zwei Kinostunden eine komplizierte, spannungsgeladene Ménage-à-trois ergibt.

Die fiebrige Atmosphäre des unter Bombenhagel stehenden London korrespondiert in den Anfangsszenen mit der dekadenten Künstlerszene, es gelingen theatralisch gebaute, eindrucksvolle Bilder, die den Zuschauer sofort in die Zeit ziehen. Doch immer mehr wirkt gerade dies manieristisch, fast kunstgewerblich, da auch die Figuren in ihren Beziehungen nur die gängigen Klischees vom Bohemien der Kriegs- und Nachkriegszeit leben. Selbst als Vera einen jungen Kriegshelden (William Killick) heiratet, der sofort wieder an die Front muss, die Frauen Kinder bekommen und der Tross in ein ärmliches Haus an die Küste zieht, leben sie auch dort wie auf einem anderen Stern, in einer Kunstwelt, die mit der Realität wenig zu tun hat.

Dabei ist die Geschichte der Freundschaft dieser zwei konkurrierenden Frauen ein reizvoller, durchaus realistischer erzählter Aspekt, der am Ende aber in der ermüdenden Inszenierung eines gekünstelten, gelegentlich sogar trivialen Melodrams untergeht.


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