Die zwei Welten des Otto Dix

Kriegstriptychon

43:53 Minuten
Das Triptychon "Der Krieg" von Otto Dix hängt am 04.04.2014 in Dresden in der Sonderausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen im Albertinum.
Das Triptychon "Der Krieg" von Otto Dix © picture alliance / dpa / Matthias Hiekel
Von Ulrike Bajohr · 13.11.2018
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23-jährig zog Otto Dix in den Ersten Weltkrieg. Patriotismus trieb ihn weniger als Neugier. Was er sah, überstieg seine Fantasie - dennoch saß er stoisch im Schützengraben, skizzierte, aquarellierte sogar. Das berühmteste Resultat dieser Eindrücke ist das Triptychon "Der Krieg".
Was Wunder, dass Dix gleich 1933 seine Professur in Dresden verlor. Er ging mit Frau und Kindern an den Bodensee. Dort lebte er eine bürgerliche Idylle, aus der er regelmäßig gen Dresden ausbrach: zu Käthe und Katharina und in sein altes Atelier, in dem das Kriegstriptychon stand. Das landete nach 1945 in den Dresdner Kunstsammlungen. Die DDR-Kulturbürokratie begleitete das Hin und Her des Meisters zwischen Bodensee und Sachsen wohlgefällig.
Doch Dix ließ sich zu keiner antifaschistischen Aussage hinreißen. "Krieg ist Scheiße!", mehr sagte er nicht und forderte einen ordentlichen Leihvertrag für sein Werk. Was folgte, war ein Ringen um Anerkennung und Geld, dessen Spur bis ins Heute reicht.

Kriegstriptychon
Die zwei Welten des Otto Dix
Ein Feature von Ulrike Bajohr

Regie: Axel Scheibchen
Sprecher: Hermann Beyer, Renate Fuhrmann, Rainer Delventhal, Volker Niederfahrenhorst und Agnes Pollner
Ton und Technik: Gunther Rose und Beate Braun
Redaktion: Karin Beindorff
Produktion: Dlf 2014

Ulrike Bajohr ist seit 1994 Mitarbeiterin in der Hauptabteilung Kultur des Deutschlandfunks, seit 13 Jahren in der Abteilung Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur. Die von ihr als Redakteurin betreuten Features wurden u.a. mit dem CNN-Award, dem Prix Marulic und dem Deutschen Sozialpreis ausgezeichnet. Gelegentlich betätigt sie sich selbst als Autorin (zuletzt 2017: "Vom schönen Leben. Eine sächsische Rudererfahrung").