"Die Werbeeinnahmen reichen nicht aus"

09.12.2009
Der Medienwissenschaftler Robin Meyer-Lucht lobt den Vorstoß des Axel-Springer-Verlags, ein kostenpflichtiges Zeitungsabonnement für Mobiltelefone anzubieten und hält weitere ähnliche kostenpflichtige Angebote für wahrscheinlich. Er verwies zugleich auf die geringen Einnahmen der Verlage durch Online-Werbung.
Zugleich werde der "Journalismusträger Zeitung" unwichtiger, sodass die Quersubventionierung der Online-Angebote innerhalb der Verlage "immer schwieriger" werde. Bei der Frage kostenpflichtiger Online-Abonnements gehe es letztlich um die künftige Rolle des Journalismus in der Gesellschaft, betonte Meyer-Lucht. "Sollten die Konsumenten nicht bereit sein, für Journalismus zu bezahlen, dann wird - abgesehen von den öffentlich-rechtlichen Angeboten - Journalismus zu einer marginalisierten Angebotsart in unserer Informationsgesellschaft."

Das Modell des Springer-Verlags, "Bild" und "Welt" als kostenpflichtige iPhone-Applikationen anzubieten, ist laut Meyer-Lucht eines von mehreren, die derzeit ausprobiert werden. Welche sich letztlich durchsetzten, sei offen. "Natürlich (…) wird jetzt experimentiert, und am Ende werden die Verlage versuchen, dass der Bezahlanteil der Nutzer steigt."

Allerdings gehe es dabei vor allem um die "10, 20 Prozent der Intensivnutzer eines Online-Angebots". Diese sollten davon überzeugt werden, "einen kleinen Betrag von einigen Euro im Monat" direkt zu zahlen, sagte der Medienwissenschaftler.


Das vollständige Gespräch mit Robin Meyer-Lucht können Sie bis zum 9.5.2010 als [url=http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2009/12/09/drk_20091209_1453_d817de22.mp3
title="MP3-Audio" target="_blank"]MP3-Audio[/url] in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.