Die weltweit meistgespielte Oper

Bizets "Carmen" an der Donau

Porträt des französischen Komponisten Georges Bizet (1838-1875)
Porträt des französischen Komponisten Georges Bizet (1838-1875) © imago stock&people
17.02.2018
Georges Bizets "Carmen" wird auf allen Kontinenten und an Opernhäusern aller Größenordnungen gespielt – auch, weil sie rundum handlich ist: nicht allzu lang, mit nur kleineren Aufgaben für den Chor, aber dafür einer Fülle schlagerhaft einprägsamer Melodien.
Dank dieser Qualitäten ist das Meisterwerk des Franzosen, der selbst nie in Spanien war, über Jahre hin zur weltweit meistgespielten Oper überhaupt geworden. Dass sie auch für kleinere Musiktheater geeignet ist, heißt allerdings keineswegs, dass sie nicht auch für die ganz großen, internationale renommierten Flaggschiff-Häuser eine Herausforderung sein kann – wie in diesem Falle für die Wiener Staatsoper. Denn hier geht es nicht nur um schöne, sondern vor allem – ganz besonders mit Sicht auf die Titelfigur – um charakteristische Stimmen. Die kamen in diesem Falle mit der Petersburgerin Margarita Gritskova als Carmen und dem polnischen Tenor Piotr Beczala aus dem Osten und fanden bei der Kritik nachhaltige Zustimmung. Inszenierung und Bühnenbild, ihrerzeit erstellt von Franco Zeffirelli, sind in Wien übrigens schon über 40 Jahre alt und haben ganze Darstellergenerationen auf- und untergehen sehen (unter anderem hatte hier Anna Netrebko ihr Debüt als Micaela) – ein weiterer Beweis für die schier endlose Überlebenskraft von Bizets Meisterwerk.


Wiener Staatsoper
Aufzeichnung vom 26./29.01.2018


Georges Bizet
"Carmen", Oper in vier Akten
Libretto: Henri Meilhac und Ludovic Halévy nach der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée


Margarita Gritskova, Mezzosopran - Carmen, eine Zigeunerin
Piotr Beczala, Tenor - Don José, Sergeant der Dragoner
Carlos Álvarez, Bariton - Escamillo, Stierkämpfer
Olga Bezsmertna, Sopran - Micaëla, ein Bauernmädchen


Wiener Staatsopernchor
Wiener Staatsopernorchester
Leitung: Jean-Christophe Spinosi