Die "Große Vogelschau"

Wer fliegt denn da?

Eine Kohlmeise steuert am im letzten direkten Sonnenlicht des Tages einen Meisenknödel an.
Häufige Gäste im Garten: Kohlmeisen © dpa / Heiko Lossie
Moderation: Gisela Steinhauer · 13.05.2017
Sie trällern, piepen und flöten - gerade im Frühjahr sind unsere Vögel besonders aktiv. Aber wissen Sie auch, welche Vogelarten in Ihrem Garten oder Park leben - und wie viele es sind?
Vom 12. bis 14. Mai sind Vogelfreunde wieder bundesweit aufgerufen, eine Stunde lang die Vögel in ihrem Garten, vom Balkon aus oder im Park zu zählen und zu melden. Fast 45.000 Menschen haben sich im vergangenen Jahr beteiligt und in knapp 30.000 Gärten insgesamt 1,1 Millionen Vögel gesichtet.
"Es geht um Wissenschaft, aber es geht auch ums Mitmachen", sagt der NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann. "Jeder, der ein bisschen Interesse an den Vögeln und an der Natur im Garten hat, kann hier zum Forscher werden und kann uns helfen, mehr über die Bestände der Vögel im Siedlungsraum zu erfahren."
Nach all den Jahren gebe es eindeutige Gewinner - aber auch Verlierer, meldet der NABU: "Unter den Gewinnern sind vor allem eigentliche Waldvogelarten wie Ringeltaube, Eichelhäher, Kleiber, Buntspecht, Gimpel und Kernbeißer. Sie profitieren vom wachsenden Alter der Baumbestände in unseren Dörfern und Städten. Auf der Verliererseite stehen dagegen vor allem typische Siedlungsarten wie Mehlschwalbe, Mauersegler, Hausrotschwanz oder Girlitz. Ihnen fehlen zunehmend Nistmöglichkeiten an Gebäuden aufgrund unbedachter Hausmodernisierungen und die wildkraut- und insektenreichen Strukturen bäuerlicher Dörfer."

Wie können wir unsere Umgebung vogelfreundlich gestalten?

Diese Frage beschäftigt auch Johannes Schwarz vom Dachverband der Deutschen Avifaunisten. Der DDA ist der Zusammenschluss aller landesweiten und regionalen ornithologischen Verbände und vertritt etwa 10.000 Feldornithologen und Vogelbeobachter. Der Biologe ist - wie auch Lars Lachmann - seit seiner Kindheit begeisterter Vogelbeobachter und hat seinen Garten im Norden Berlins eher "unaufgeräumt" gestaltet, damit sich möglichst viele Vögel wohl fühlen.
Mit Erfolg: In seinen alten Bäumen nisten nicht nur Rotkehlchen; er bekommt auch regelmäßig Besuch von Mönchsgrasmücken, Nachtigallen und Eisvögeln. Johannes Schwarz beschäftigt sich auch beruflich mit dem Artenschutz: Er kennt die Konflikte, wenn zum Beispiel in Brutgebieten gebaut werden soll, oder wenn Häuser saniert werden und dort Vögel nisten.

Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen, unter:
00800 2254 2254, gespraech@deutschlandfunkkultur.de, auf Facebook und Twitter @dlfkultur.

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