Die feinen Töne der Berlinale

15.02.2012
Manchmal sind es nicht die spektakulären Produktionen, die einen bleibenden Eindruck von der Berlinale hinterlassen - sondern die leisen, hintergründigen Filme. Einen davon hat der Regisseur Rosa von Praunheim gedreht - über den Comic-Zeichner Ralf König.
Er hat es geschafft, als Schöpfer bissiger Schwulen-Comics auch von einem heterosexuellen Publikum verehrt zu werden: Ralf König. Mit "Kondom des Grauens" und nicht zuletzt "Der bewegte Mann" feierte er seine Erfolge.

Der Regisseur Rosa von Praunheim widmet Ralf Königs Lebenswerk nun einen Film, der im Panorama der Berlinale läuft. "Ich mag eigentlich keine Comics", sagt Rosa von Praunheim im Fazit-Live-Gespräch im Berlinale-Studio des Deutschlandradio Kultur am Potsdamer Platz. Ralf König sei ihm zwar ein Begriff gewesen und er habe die Filme wie "Der bewegte Mann" gesehen, aber weil er kein Comic-Fan sei, habe er sich der Aufgabe lange nicht gestellt.

"Aber als ich mich dann damit beschäftigt habe, war ich überrascht, wie genial Ralf Königs Comics sind", sagt von Praunheim. Vor allem der Humor habe ihn beeindruckt. "Er kann wunderbar Geschichten aufbauen", so von Praunheim weiter. Als Filmemacher müsse er das voller Neid feststellen. "Du musst einfach immer weiterlesen."

Er haben den eher ruhigen Kammerton-Stil für den Film gewählt, weil das einfach besser zu König passe. "Er ist ja keine Krawallnudel, wie ich manchmal", sagt von Praunheim. Im Gegenteil: König sei sehr zurückgezogen, manchmal melancholisch. Von Praunheim: "Anfangs war ich skeptisch, ob ich es schaffe, ihn so frei vor die Kamera zu bringen."

Das vollständige Gespräch mit Rosa von Praunheim können Sie bis mindestens 15. Juli 2012 als MP3-Audio in unserem Audio-On-Demand-Player nachhören.

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