"Die Daten, die gewonnen werden, gelangen nicht an die Schufa"

07.06.2012
"Das ist weder geplant noch sinnvoll": Felix Naumann vom Hasso-Plattner-Institut weist den Vorwurf zurück, sein Forschungsteam leite über Facebook und Twitter gefundene User-Daten an die Banken-Auskunftei Schufa weiter.
Felix Naumann, Wissenschaftler am Potsdamer Hasso-Plattner-Institut (HPI) für Softwaresystemtechnik, hat den Vorwurf zurückgewiesen, sein Forschungsteam leite über Facebook und Twitter gefundene User-Daten an die Banken-Auskunftei Schufa weiter.

Im Deutschlandradio Kultur sagte der HPI-Professor über das gemeinsame Web-Forschungsprojekt mit der Schufa: "Die Daten, die gewonnen werden, gelangen nicht an die Schufa." Es handle sich um ein Grundlagenforschungsprojekt – es gehe nicht darum "Daten in großem Stil" einzusammeln, sondern es gehe darum, Methoden zu entwickeln, die es ermöglichen, aus Daten Wissen zu generieren. "Wir haben weder die Expertise noch die technischen Möglichkeiten, riesige Datenbestände zu übernehmen. Aber auch die wenigen, die wir analysieren, werden selbstverständlich nicht an die Schufa übergeben. Das ist weder geplant noch sinnvoll."

Naumann betonte: Die Schufa finanziere zwar das Forschungsprojekt, doch seien die Wissenschaftler "frei in der Wahl" der Methoden. Zu gegebener Zeit werde es eine Publikation über das Projekt geben, erste Ergebnisse würden voraussichtlich im Herbst vorgestellt – doch könne nicht davon die Rede sein, dass der Schufa "Methoden oder Daten" geliefert würden.

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