Die bittere Seite der Schokolade

Kinderarbeit bei der Kakaoernte

Ein Bauer sitzt auf einem Hocker vor ihm liegen mehrere Kakao-Früchte. Er schneidet eine auf. Das Bild zeigt in Nahaufnahme seine Hände.
Schorling: "Man geht davon aus, dass vom Preis einer Tafel Schokolade ungefähr nur sechs Prozent bei den Bauern ankommt." © imago stock&people
Johannes Schorling im Gespräch mit Nicole Dittmer und Julius Stucke · 13.12.2017
Auf den Kakaoplantagen in Westafrika arbeiten rund zwei Millionen Kinder. Die Kampagne "Make Chocolate fair" möchte das ändern. Johannes Schorling von der Unterstützer-Organisation INKOTA erklärt, wer wirklich an der Schokolade verdient.
Vor allem in der Elfenbeinküste und in Ghana arbeiten zunehmend mehr Kinder auf Kakaoplantagen. Einer, der sich dafür einsetzt, dass sich das ändert, ist Johannes Schorling, Referent für Kakao und Schokolade bei der entwicklungspolitischen Organisation INKOTA, die an der Kampagne "Make Chocolate fair" beteiligt ist.
"Ein Hauptgrund, warum sich an dem Problem der Kinderarbeit nur wenig ändert, ist, dass sie sehr eng mit der Armut der Bäuerinnen und Bauern zusammenhängt. Die Bauern greifen auf ihre Kinder zurück, weil sie sich keine erwachsenen Erntehelfer leisten können."
Die Armut der Bauern basiere auf der ungerechten Verteilung in der Wertschöpfungskette:
"Man geht davon aus, dass vom Preis einer Tafel Schokolade ungefähr nur sechs Prozent bei den Bauern ankommt. Der Löwenanteil der Wertschöpfung passiert im globalen Norden und landet bei den Schokoladenunternehmen, die die Schokolade herstellen, oder auch beim Einzelhandel, also bei den Supermärkten. "
Die Kampagne "Make Chocolate fair" informiere Verbraucherinnen und Verbraucher über faire Alternativen und sei auch mit der Politik und den Unternehmen im Gespräch, damit sie sich für mehr Nachhaltigkeit einsetzen.
(cosa)
Mehr zum Thema