Sendungsüberblick

Datenspuren ins Paradies

54:50 Minuten
11.11.2017
Audio herunterladen
21 Leaks, 1,4 Terabyte Daten, 13,4 Millionen Dokumente: Das Recherchematerial der "Paradise Papers" ist nicht nur brisant, es hat auch gigantische Ausmaße.
21 Leaks, 1,4 Terabyte Daten, 13,4 Millionen Dokumente: Das Recherchematerial der "Paradise Papers" ist nicht nur brisant, es hat auch gigantische Ausmaße. Im letzten Jahr waren es die "Panama Papers", nun ist es ein weitaus größerer Datensatz. Mehr als 380 Journalisten haben viele Monate an den Millionen Unterlagen gearbeitet. Sie haben strukturiert, gesucht, Verbindungen gezogen. Das alles wäre ohne die Unterstützung von Software so nicht möglich gewesen.
Wir befinden uns im Zeitalter des Datenjournalismus. Was vor zehn Jahren noch Zukunftsmusik war, hat sich zu einem Genre entwickelt: Inzwischen haben fast alle größeren Medienhäuser Datenjournalismus-Teams. Die Tools und Methoden werden vor allem in zwei Feldern eingesetzt - zur Analyse und Darstellung von Zahlen und Statistiken sowie zur Auswertung von großen Dokumenten-Mengen bei investigativen Recherchen wie den "Paradise Papers". Jochen Dreier gibt einen Überblick über die Entwicklung der softwaregestützten journalistischen Recherche.
»How to Datenjournalismus« - Links zu datenjournalistischen Tools & Einführungen ins Thema
Hinter den Kulissen der "Paradise Papers""
Die "Paradise Papers" bestehen aus E-Mails, PDFs, Textdokumenten, Bildern und Datenbankdateien. Wie strukturiert man so heterogene Daten und wie erzählt man mit ihnen eine Geschichte? Über diese Fragen sprechen wir mit Vanessa Wormer von der Süddeutschen Zeitung.
[Audio: Datenspuren ins Paradies - Digitale Werkzeuge im Investigativjournalismus , mp3, 15:08 Min.]
Podcast boomt
Die Geschichten aus den "Paradise Papers" werden auch in zwei Podcasts erzählt: Die Süddeutsche Zeitung veröffentlichte ein Format mit Gesprächen zu den Hintergründen der Recherche. NDR Info und WDR 3 brachten die fünfteilige Serie "Paradise Papers: Im Schattenreich der Steueroasen" heraus.
Alle wollen sie, viele machen sie: Allein in der letzten Woche ging Amazons Tochter Audible in einer neuen Sparte gleich mit 22 neuen Podcasts an den Start. Inzwischen gibt es wohl kaum ein Thema, zu dem es noch keinen Podcast gibt. Von Sex, Coaching, Ernährungsberatung, Religion, Technologie, Erziehung über Wissenschaft, Kultur und Politik ist alles und noch mehr dabei.
Warum investieren gerade jetzt alle in neue Audioformate? Was unterscheidet den amerikanischen vom deutschen Markt? Und welche Möglichkeiten bieten Podcasts im Umgang mit Themen und Geschichten? Der Journalist Sandro Schroeder beschäftigt sich in seinem Newsletter Hören/Sagen mit Neuigkeiten rund um Audio und Podcast. Er spricht mit uns über die aktuellen Entwicklungen.
[Audio: Der Podcast-Boom und die Frage nach dem Potenzial von Podcasts , mp3, 08:18 Min.]
Kindersicherheit im Netz und nackte Haut bei Facebook
Das Geschehen aus der Medien- und Netzwelt nimmt in dieser Woche Teresa Sickert unter die Lupe. Sie spricht mit uns über die geringe Netzkompetenz von Eltern und über Facebooks Strategie gegen "Revenge Porn".
[Audio: Medien und Meinungen vom 11.11.2017 , mp3, 04:13 Min.]
Kreatives auditives Erzählen im Radiolab
In Deutschland sind Podcasts neuerdings hoch im Trend, in den USA aber gehören sie schon lange zur Medienlandschaft. Seit 15 Jahren forscht in New York ein Team aus Journalisten, Moderatoren und Toningenieuren an innovativen Klängen und neuen Erzählformen fürs Radio.
Das Resultat ist eine zweiwöchentliche Sendung, die in den USA landesweit ausgestrahlt wird und international als Podcast beachtliche Erfolge feiert. Der Name ist Programm: Radiolab. Christian Conradi hat die Sendung gehört und weiß nun zum Beispiel, wie viele Bakterien bei einem Handschlag übertragen werden.
[Audio: Experimente für das Ohr , mp3, 06:15 Min.]
Das Team
Moderation: Vera Linß und Martin Böttcher
Redaktion: Bettina Conradi und Jana Wuttke
Netzmusik: Roland Graffé
Webredaktion: Nora Gohlke
Bild: Beach, sand, footprint and people von Caterina Beleffi auf Unsplash