Medien und Meinungen

Ein Aufschrei gegen Sexismus

26.01.2013
#aufschrei: Auf Twitter hat sich eine gewaltige Debatte zu Alltagssexismus entsponnen Seit Donnerstag sind bereits Zigtausende Tweets eingegangen.
#aufschrei: Auf Twitter hat sich eine gewaltige Debatte zu Alltagssexismus entsponnen
Seit Donnerstag sind bereits Zigtausende Tweets eingegangen. Viele davon erzählen von eigenen Erfahrungen mit Alltagssexismus.
Das ist ein neues Kaliber für die ohnehin schon schwelende Sexismus-Debatte. Denn wenn man die Diskussion der letzten Tage um FDP-Mann Rainer Brüderle und die Piratenpartei noch als Einzelfälle hätte abtun können: Die Aufschrei-Bewegung auf Twitter macht deutlich, dass Alltagssexismus mitten unter uns ist.
Angefangen hat alles mit dem Blogpost von der Twitterin @ruhepuls. Sie erzählt, dass sie sich mindestens ein Mal am Tag übergriffig behandelt fühlt. Und verweist auf Laura Bates von everydaysexism in Großbritannien, die eine Aktion ins Leben gerufen hat: Um Alltagssexismus nicht mehr unter den Tisch fallen zu lassen, sondern öffentlich zu machen, sollte darüber getwittert werden. Unter dem Hashtag #shoutingback schlagen angegriffene Frauen und Männer seitdem verbal zurück.
Seit Donnerstag gibt es jetzt ein deutsches Pendant, #aufschrei. Und die dort - und längst auch in allen anderen Medien - stattfindende, wichtige Debatte, sollte sich jeder mindestens einmal ansehen.
Meike Lobo weist in ihrem lesenswerten Artikel auf die Komplexität des Themas hin.

BGH-Urteil: Internet hat eine »zentrale Bedeutung« für die Lebensführung
Ein Mann hatte geklagt, weil sein Internet-Provider ihm über zwei Monate im Zuge einer Tarifumstellung keinen funktionierenden DSL-Anschluss zur Verfügung stellen konnte. Klarer Fall von Schadenersatz-Pflicht, fand der Kläger. Und der Bundesgerichtshof hat ihm jetzt zugestimmt: Internet und Telefon würden zu den Wirtschaftsgütern zählen, deren Ausfall sich signifikant auf die materielle Grundlage der Lebenshaltung auswirken. Damit wird das Internet jetzt ganz offiziell für so wichtig befunden wie zum Beispiel Autofahren. Und bei einem Ausfall des Internetanschlusses haben Kunden deswegen grundsätzlich Anspruch auf Schadenersatz.

Google verdoppelt sein US-Lobby-Budget
So wie Google sein Betätigungsfeld längst weit über die Suchmaschine hinaus erweitert hat, wachsen natürlich auch die Bereiche, in denen das Unternehmen versucht, die US-Politik zu beeinflussen. Unter anderem schickte es seine Lobbyisten aus, die Felder Regulierung von Online-Werbung, Gesetzgebung zu autonomen Fahrzeugen, aber auch die Steuerrefom und Energiefragen ein wenig mit zu bestellen.
Insgesamt ließ Google sich die Lobbyarbeit im vergangenen Jahr laut US-Senat über 16 Millionen Dollar kosten - und ist damit mittlerweile zu einem der größten Lobbyisten in den Staaten aufgestiegen. Zum Vergleich, Microsoft zahlt mit 8 Millionen Dollar etwa die Hälfte, Facebook ein Viertel. Entsprechende Daten für Deutschland gibt es nicht, weil es hierzulande kein Lobbyregister gibt. Aber Ulrich Müller, Geschäftsführer von Lobby Control, ist sich sicher, dass Google in den letzten Jahren sehr viel aktiver geworden ist.
Das liegt auch an der stärkeren Aufmerksamkeit, die der Datenschutz hierzulande und in der ganzen EU erfährt. Je mehr Unternehmen wie Google da unter Druck geraten, desto mehr investieren sie natürlich. Denn ihr Gewinn hängt ja letztlich von den politischen Entscheidungen ab, die sie beeinflussen wollen.

Die Medien und Meinungen hat in dieser Woche Julia Eikmann zusammen gestellt.