Mediale Wechselwirkungen von #ACTA bis #Wulff
18.02.2012
Video-Mitschnitt bei dctp.tv Am Ende eines Wochen-Zeitraumes, zu dessen Beginn tausende Menschen wegen digitaler Anliegen auf die Straße gingen - und der mit dem Rücktritt des Bundespräsidenten eine mediales Großereignis erlebte, bleiben Fragen.
Video-Mitschnitt bei dctp.tv
Am Ende eines Wochen-Zeitraumes, zu dessen Beginn tausende Menschen wegen digitaler Anliegen auf die Straße gingen - und der mit dem Rücktritt des Bundespräsidenten eine mediales Großereignis erlebte, bleiben Fragen. Deshalb möchten wir in der ersten Ausgabe unserer Talk-Reihe "Breitband im Quadrat als TalkformatBreitband²" die Wechselwirkungen zwischen Internet, Presse und Politik besprechen. Klar, der Streit um das internationale Handelsabkommen ACTA hat den Sprung in die breite mediale Diskussion geschafft - und der Umgang der alten Medien mit der Causa Wulff wird im Netz kritisch begleitet und in jedweder Couleur kommentiert.
Auch wenn der Fall Wulff in Punkto Netzlastigkeit nicht mit der #Guttenplag-Geschichte zu vergleichen ist, fragen wir nach, welchen Einfluss Debatten im Internet auf die Berichterstattung der klassischen Medien haben und ob das Internet die Art und Weise verändert, wie solche Diskurse geführt werden? Wie beeinflussen sich digitale und analoge Debatten gegenseitig? Wie fließen Rückkopplungen der User in den Diskurs mit ein - oder ist das Netz nur stark im Dagegensein?
Diese und andere Themen diskutieren wir am Samstag live von 14:05 bis 15:00 mit unseren beiden Gästen:
Wolfgang Michal ist Politik- und Kommunikationswissenschaftler und arbeitet als freier Journalist. Beim Breitband²-Kooperationspartner Carta.info kommentiert er "hin und wieder den Politik- und Medienwandel". In seinem persönlichen Blog ärgerte er sich zuletzt über die mediale Freidreherei in der Wulff-Affaire und analysierte, wie das Netz die Diskussion darüber in den klassischen Medien geprägt hat.
Johnny Haeusler ist Publizist, Betreiber des Weblogs Spreeblick.com und Mitveranstalter der Berliner Konferenz re:publica. Auf Spreeblick engagierte er sich gegen ACTA und verglich die Affaire Wulff mit einer schlechten Fernsehshow.
Die Sendung ist dank der großzügigen Hilfe von dctp.tv auch im Videostream zu beobachten: live auf dctp.tv und auch auf der Breitband-Startseite sowie auf Carta.info Wir freuen uns desweiteren sehr über Fragen, Anregungen und Kommentare in unserem neuen IRC-Chatraum, bei Twitter (Hashtag: #breitband) oder Facebook. Durch die Sendung führt Philip Banse.
Links
Breitband im Quadrat als TalkformatMehr zu Breitband²
Hashtag für Twitter: #breitband
Twitterliste:
@wolfgangmichal
@spreeblick
@dctp_tv
@philibanse
@breitband
ACTA-Debatte:
- Heribert Prantl wägt ab: ACTA ist nicht so schlimm, wie viele Netzaktivisten behaupten - stimmt aber ihrer «wehret den Anfängen»-Haltung zu
- Ole Reissmann sympathisiert mit ACTA-Gegnern, während Konrad Lischka gegen digitale Urheberrechtsreformforderungen anschreibt
- Reaktionen nach der Demo am Samstag: Webschau zu ACTA am 14.2. auf Dradio Wissen
- Sascha Lobo vergleicht bei SpOn ACTA mit dem kalten Krieg
- Springer-Geschäftsführer Christoph Keese äußert sich väterlich-skeptisch über die ACTA-Proteste und erinnert an seine eigene naive und wirklichkeitsfremde Protestjugend: und twittert: «#ACTA ist Lehrstück, wie Minderheit Interessen schweigender Mehrheit aushebelt. Wer spricht für Leute, die Jobs durch Piraterie verlieren?«
- Pressemitteilung der Contentallianz für ACTA
- Netzpolitik.org: ARD und ZDF für ACTANetzpolitik.org: ARD und ZDF für ACTA
- Facebook-Gruppe: Journalisten gegen ACTA
Affaire Wulff und Medienkritik:
- Interview mit Friedrich Küppersbusch über Wulff und Medien im »Journalist«
- Anna von Garmissen über den kranken Medienjournalismus
- Stefan Niggemeier zum gegenseitigen Beharken von Bild und taz in der Frage von Wulffs Mailbox-Nachricht-Veröffentlichung
- Stefan Niggemeier gegen die Anti-Wulff-Berichterstattung der Bild
- Michael Spreng ärgert sich über Medien und Wulff
- Die Medien als Richter - Politologe Volker Boehme-Neßler bei Vocer.org
Screenshot: Facebook-Umfragen von Spiegel Online und Deutschlandradio Kultur / Collage: Moritz Metz