Sendungsüberblick

Cyborganize - Verbinden uns die Maschinen oder überwältigen sie uns?

54:56 Minuten
09.09.2017
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Fitnesstracker, Staubsaugroboter, smarte Türschlösser: Im Jahr 2020, so schätzt man, wird es 20 Milliarden vernetzte Geräte geben.
Fitnesstracker, Staubsaugroboter, smarte Türschlösser: Im Jahr 2020, so schätzt man, wird es 20 Milliarden vernetzte Geräte geben. Das wären mehr als doppelt so viele Maschinen wie Menschen. Die Technik wird Einfluss auf unseren Lebensraum nehmen und unseren Alltag vielleicht grundsätzlich verändern.
Was bringt uns die Vernetzung? Macht sie uns sozialer? Oder werden wir in Zukunft beispielsweise nach Hause kommen und erst einmal damit beschäftigt sein, alle dort installierten Geräte zu bedienen? Wer steuert dann wen? Wir haben die Cyborg-Anthropologin Amber Case auf der IFA 2017 getroffen und mit ihr über unsere gemeinsame Zukunft mit den Maschinen gesprochen.
Vernetzte Familien
Das Smart Home war auf der diesjährigen IFA wieder ein großes Thema. Gleich zwei Hallen widmete die Messe den intelligenten Haushaltshelfern und Geräten des Internets der Dinge. Wie verändert diese Technik unser Zusammenleben? Welchen Einfluss hat die Vernetzung über das Smart Home auf unsere Partnerschaften? Matthias Finger hat sich auf der IFA umgehört.
[Audio: Verbinden uns die Maschinen oder überwältigen sie uns? , mp3, 19:50 Min.]
Nordkoreas digitaler Untergrund
Mit seinen Atomwaffentests ist Nordkorea wieder stark in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Doch die Weltgemeinschaft scheint gegen die Diktatur machtlos zu sein. Jahrelange UN-Sanktionen haben offenbar nichts oder wenig bewirkt, scheinbar unbeeindruckt testet das Land seine Waffen weiter.
Obwohl Nordkorea momentan medial sehr präsent ist, wissen wir kaum etwas über das Leben in der abgeschotteten Diktatur. Informationen gelangen selten nach außen. Freien Zugang zum globalen Internet haben Schätzungen zufolge nur wenige Tausend der insgesamt 25 Millionen Nordkoreaner.
Doch trotz der widrigen Umstände gibt es in Nordkorea ein System digitalen medialen Widerstands. Auch ohne Netzzugang werden Informationen außer Landes oder ins Land gebracht und in eine Gegenöffentlichkeit verwandelt.
Über die digitale Gegenöffentlichkeit in Nordkorea berichteten wir schon 2011. Was hat sich seitdem verändert? Mit Martin Lessenthin, dem Vorstandssprecher der Internationalen Gemeinschaft für Menschenrechte, sprechen wir über die gegenwärtige Situation der Meinungs- und Medienfreiheit.
[Audio: (Digitale) Gegenöffentlichkeit in Nordkorea , mp3, 7:23 Min.]
Wahlsoftware mit Schwachstellen und mehr Transparenz im digitalen Wahlkampf
Die Meldungen aus der Medien- und Netzwelt hat Jochen Dreier dabei. Kurz vor der Wahl wird es noch einmal turbulent: Eine Recherche der ZEIT deckte auf, dass die Software, die von vielen Bundesländern für die anstehende Wahl genutzt wird, unsicher ist. Ergebnisse können gefälscht werden.
In einer Pressemitteilung schreibt der CCC, die Software befinde sich in einem "traurigem Zustand". Außerdem hat er eine Analyse der Wahlsoftware veröffentlicht.
Auch die nächste Meldung dreht sich um die Wahl. Das Forschungsprojekt »#Datenspende: Google und die Bundestagswahl 2017« von mehreren Medienanstalten hat über ein Browser-Plugin Daten zur Personalisierung von Google-Ergebnissen geforscht. Jetzt wurden erste Ergebnisse veröffentlicht.
Ein ähnliches Projekt vom amerikanischen Forschungsinstitut Pro Puplica wird von der Tagesschau, Spiegel und Süddeutsche Zeitung begleitet. Hier analysiert ein Browser-Plugin wie, wann und welchen Nutzern Wahlwerbung der Parteien in Sozialen Netzwerken angezeigt wird. Auch hier geht es darum, Algorithmen transparenter zu machen.
[Audio: Medien und Meinungen vom 09. September 2017 , mp3, 5:26 Min.]
Das Team
Moderation: Katja Bigalke und Martin Böttcher
Redaktion: Vera Linß und Jana Wuttke
Netzmusik: Roland Graffé
Webredaktion: Nora Gohlke
Foto: Laptop, kitchen, table and phone von Crew auf Unsplash