Medien und Meinungen

Twitch, Rubble Bucket Challenge und Cyberkriminalität

04:33 Minuten
30.08.2014
Audio herunterladen
Amazon kauft die Plattform Twitch für rund eine Milliarde US-Dollar Lang wurde zuvor spekuliert, wer Twitch übernehmen würde, als heißer Kandidat galt seit Mai Unternehmen Google.
Amazon kauft die Plattform Twitch für rund eine Milliarde US-DollarAmazon kauft die Plattform Twitch für rund eine Milliarde US-Dollar
Lang wurde zuvor spekuliert, wer Twitch übernehmen würde, als heißer Kandidat galt seit Mai Unternehmen Google. Warum nun Amazon und nicht der Suchmaschinenbetreiber zum Zuge kommt, darüber lässt sich trefflich spekulieren. Im Blog schreibt Twitch-CEO Emmett Shear, man habe Amazon gewählt, da das Unternehmen an die Twitch-Community und an die Ziele und Werte von Twitch glaube. Außerdem werde vorläufig alles beim Alten bleiben - Plattform, Büros, Marke und vor allem: man bleibe unabhängig. Zudem könne man auf die Ressourcen von Amazon zurückgreifen, so Emmett Shear. Das Forbes Magazine hingegen schreibt von Problemen mit den Wettbewerbshütern, die eine Verbindung mit Google kritisch sahen. Der Grund: die extrem starke Videoplattform Youtube.
Nachahmer modifizieren IceBucketChallenge
Etliche Trittbrettfahrer fanden die Idee des IceBucketChallenge gut und starteten eine Challenge für eigene Zwecke. So auch Ayman al Aloul - Journalist aus Palästina. Er wandelte die Challenge zu einer palästinensischen Version und sagt in einem Video auf Youtube: in Gaza gebe es kaum Wasser und das wäre zu wertvoll, um es sich über den Kopf zu schütten. Zudem habe man keine Möglichkeit Eiswasser herzustellen. Statt Wasser nimmt Al Aloul den Schutt von Trümmern. Unter dem Namen »Rubble Bucket Challenge« soll die Aktion Aufmerksamkeit für den Gaza-Streifen bringen - bisher mit mäßigem Erfolg. Prominente wie Ex-US-Präsident George W. Bush oder Popsternchen Lady Gaga - beide haben bei der IceBucketChallenge mitgemacht - haben nicht angekündigt, sich nun Trümmer statt Wasser über den Kopf zu schütten.
"Bundeslagebild 2013" zur Cyberkriminalität
Das Bundeskriminalamt BKA und der IT-Branchenverband Bitkom veröffentlichten das »Bundeslagebild 2013«. Demnach wurde über die Hälfte aller Bundesbürger schon einmal Opfer von Kriminalität über das Internet. Schauen wir genauer auf die Zahlen, ist Lage weit weniger dramatisch. Zu verzeichnen ist eine Steigerung von nur einem Prozent gegenüber dem Vorjahr. Eine größere Steigerung gibt es bei Delikten, »bei denen das Bundeskriminalamt das Internet als Tatmittel registrierte«. Hier verweist das BKA dann auf Bitkom. André Meister von netzpolitik.org sieht die Aussagen kritisch. Das sei Panikmache. Gegenüber Breitband sagte er: "45% der Leute hatten schon einmal einen Virus und manche Leute in deren Namen wurde Spam verschickt. Das ist ein Großteil der Delikte, die da als Cybercrime definiert werden. Ob das in jedem Einzelfall eine Straftat ist? Das ist nervig, aber das ist jetzt nicht unbedingt eine Sache für's BKA. Es hilft, öfters mal seine Sicherheitssoftware zu updaten, das Betriebssystem auf dem aktuellen Stand zu halten, und gute, nicht wiederverwendbare Passwörter zu machen, dann brauchen wir auch weniger Panikmache und vor allem keine Sachen wie die Vorratsdatenspeicherung, die ja spätestens seit Snowden tot sein sollte."
Die Medien und Meinungen hat Jan Rähm zusammengestellt.
Foto: Bildschirmshot youtube-Video »Rubble Bucket Challenge« von Ayman al Aloul