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Die Ethik der Menschmaschine

17.11.2012
Schon immer verbessern wir Menschen unser Leben per Werkzeug und Gerätschaft: Vom Faustkeil über den Karren bis zu Telefon und Kontaktlinse.
Schon immer verbessern wir Menschen unser Leben per Werkzeug und Gerätschaft: Vom Faustkeil über den Karren bis zu Telefon und Kontaktlinse. Nützlich war das fast immer, und bis auf ein paar Ausnahmen auch eigentlich ganz ungefährlich. Den Großteil der Kulturgeschichte hatten wir die Oberhand über unsere Maschinen. Mit der digitalen Revolution hat sich das verändert.
Langsam verlieren wir die Kontrolle über die Programme und Algorithmen, die uns auf Smartphones und Laptops überall begleiten. Unsere Finanzwelt wird mittlerweile zu großen Teilen ohne den Menschen gesteuert, nur noch per ultraschneller maschineller Anweisungen, die wiederum andere maschinelle Anweisungen zur Folge haben. Ist das nur der Anfang? Wie stark werden wir in Zukunft mit unseren Maschinen verbunden sein und von ihnen abhängen?
Henrik Moltke berichtet von den Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine, die es heute schon gibt (vielen Dank auch an die Kollegen von CBC Radio One, die uns Töne ihres Ray Kurzweil-Interviews zu Verfügung gestellt haben) - und denen, die sich Anhänger der Singularitäts-Idee wie Eric Schmidt und Ray Kurzweil für die Zukunft erträumen. Wir sprechen mit Moshe Vardi, einem der weltweit führenden Köpfe in den Bereichen IT-Logik und Komplexitätstheorie. Vardis Position: Wir müssen uns stärker damit befassen, wie weit wir den Maschinen unsere Zukunft überlassen wollen.
Stefan Ullrich ist Informatiker, Philosoph und Sprecher der Fachgruppe Informatik und Ethik an der Humboldt-Universität Berlin. Er erklärt uns, ob und wie Programme und Technologien aus seiner Perspektive moralisch handeln können, wie man die Zukunft ethisch gestalten kann und welche Ideen die Moralphilosophie für eine zunehmend technisierte und vernetzte Gesellschaft parat hat.
Bild: Mike Licht, Flickr, CC-by