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Computer, die wie Kleidung sind

02.03.2013
Bereits in wenigen Jahren wird das Leben ganz einfach sein. Herumliegen in der Sonne und währendessen eingehenden E-Mail-Spam auf der Armbanduhr beantworten - null Problem.
Bereits in wenigen Jahren wird das Leben ganz einfach sein. Herumliegen in der Sonne und währendessen eingehenden E-Mail-Spam auf der Armbanduhr beantworten - null Problem. Möglich machen das tragbare Computer, die den Weg vom kiloschweren "Schlepptop" zum Smartphone bereits gegangen sind, und jetzt, wo sie also in die Hosentaschen gekrochen sind, sich weiter miniaturisieren und den Körper berühren. Bluetooth-T-Shirts, Datenbrillen und das Handy in der Armbanduhr, all existiert bereits. Und auch vor dem implantierbaren Computer wird die Geräte-Evolution nicht stoppen.
Dass Projekte wie die Pebble-Smartwatch oder das Tiktok-Armband für Apples iPod Nano bei der Crowdfunding-Plattform Kickstarter auf unerahntes Interesse stoßen, beweist nur die Bedeutung der Anziehcomputer fürs 21. Jahrhundert.
Aus diesem und aus Anlass des Mobile World Congress in Barcelona reden wir in dieser Breitband-Ausgabe über Wearable Computing. Breitband-Reporter Moritz Metz (siehe Foto) hat auf der Handymesse eine italienische Smartwatch getestet (Testurteil: ausbaubar) und mit den Gadget-Experten Sascha Pallenberg und Jan Chipchase über die Gerüchte geredet, dass auch Branchenriesen Apple und Samsung bald mit derartigen Uhren auf den Markt kommen könnten.
Danach sprechen wir mit Prof. Paul Lukowicz, vom Embedded Systems Lab der Uni Passau und dem DFKI. (Komplettes Gespräc als MP3) . Wer eines der ersten Testgeräte von Google Glass haben will, muss noch 1500 Dollar zahlen, aber in Zukunft wird Wearable Computing wohl für uns alle erschwinglich sein - denn schließlich erzeugen die Firmen damit wertvolle Datenströme, sagt der Forscher.
Und wenn schon über Körpercomputer sprechen, dann dürfen wir den Berühmtesten wohl nicht auslassen, den Tricorder aus dem "Star Trek" - Universum. In der Serie ein echtes Allesgerät, insbesondere für medizinische Zwecke. Doch wie weit sind wir heute eigentlich wirklich davon entfernt?
Wenn es nach dem Qualcomm X Prize geht, nur noch wenige Jahre. Qualcomm, ein kalifornisches Forschungs- und Entwicklungsunternehmen für Mobilfunktechnologien, hat 10 Millionen Dollar ausgeschrieben für das Forscherteam, dass bis 2015 einen echten medizinischen Tricorder entwickeln will. Und manche arbeiten schon daran. Jochen Dreier über ein Gerät, dass es anscheinend von der Fiktion in die Realität schafft - oder sollten wir vielleicht sagen: Längst geschafft hat?
Bild: @moritzmetz - CC-BY-SA