Medien und Meinungen

Ein Freak, eine Panne und ein paar Krauts

04:52 Minuten
07.03.2015
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Und täglich grüßt das Murmeltier, oder besser: die Sicherheitslücke, meldet Jan Rähm in den Meldungen der Woche.
Und täglich grüßt das Murmeltier, oder besser: die Sicherheitslücke, meldet Jan Rähm in den Meldungen der Woche.
Wieder ist SSL/TLS betroffen - die Technik, die unter anderem die Verbindung zum Online-Banking verschlüsselt und die, die im vergangenen Jahr schon mit der Heartbleed-Lücke IT-Geschichte schrieb. Nun rückt SSL/TLS erneut ins Zentrum der Aufmerksamkeit: Die Sicherheitslücke FREAK. Stark vereinfacht funktioniert FREAK so: Ein Angreifer manipuliert den Verbindungsaufbau, also den Moment, wenn sich der Browser etwa beim Online-Banking mit der Bank verbindet und zwingt dabei die Beteiligten, auf eine sehr schwache Form der Verschlüsselung zurückzufallen. So besteht dann statt einer sicheren Verbindung nur eine schwache und die kann der Angreifer in extrem kurzer Zeit knacken. Anfangs schien es noch, als seien nur Apples Browser Safari und der Browser von Android-Telefonen betroffen. Mittlerweile ist jedoch sicher: Auch der Internet Explorer von Microsoft sowie einige Ausgaben von Googles Chrome sind anfällig. Einzige Ausnahme bisher: Mozillas Firefox. Um zu überprüfen, ob Sie auch von der Sicherheitslücke betroffen sind, können Sie hier klicken.
Geprüft wird auch in Sachen NSA-Spähaffäre, und das bekanntermaßen schon länger. Wie es nun scheint, stimmt etwas mit den Akten nicht - in mehrfacher Hinsicht. Ziemlich sicher soll sein, dass etwa 130 Akten einfach fehlen. Dafür habe sich der Bundesnachrichtendienst entschuldigt, schreibt Zeit Online. Aufgefallen war das, weil ein Zeuge Details kannte, zu denen die Unterlagen fehlten. Zudem äußerten einige Parlamentarier das Gefühl, die übermittelten Akten seien fast zu ordentlich. Vermutet wird jetzt, dass die Akten speziell für den Ausschuss erst erstellt worden sind.
Zu sauber ist es aktuell womöglich auch im Neubau des BND in Berlin - oder zumindest sehr feucht. Denn auf der wohl am besten bewachten Baustelle der Republik wurden einige Wasserhähne geklaut. Das sorgte vor Ort für eine amtliche Überschwemmung und im Netz unter dem Hashtag #watergate für massig Hohn und Spott. Der Schaden scheint derweil mäßig schlimm auszufallen. Ob sich die Umzugspläne durch den Vorfall weiter verzögern, ist nach Informationen des Rundfunk Berlin-Brandenburg unklar. Ursprünglicher Umzugstermin war schon 2013, also vor zwei Jahren.
Gebaut wird auch in der Medienwelt, oder besser: umgebaut. Das Online-Journalismus-Projekt Krautreporter steht kurz vor dem einjährigen Jubiläum seines Crowdfunding-Starts. Angesichts dessen sollen wohl ein paar Änderungen in die Seite einfließen. Es wird umgebaut und abgespeckt. Dabei geht es wie immer ums Geld, das in diesem Fall von den Mitgliedern stammt. Der Mediendienst turi2 vermutet, es "dürfte [...] dem Chefredakteur darum gehen, das viel kritisierte Projekt im Ansehen seiner Abonnenten zu rehabilitieren und es in ein zweites Jahr zu retten".
Foto: "Freak Out" von [Duncan], CC BY 2.0