Sendungsüberblick

Erkannt unter Fremden

54:43 Minuten
04.03.2017
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»Ein kleines Wunderding«, nennt der Tagesspiegel die Kamera, die am Berliner Bahnhof Südkreuz aufgestellt werden soll.
»Ein kleines Wunderding«, nennt der Tagesspiegel die Kamera, die am Berliner Bahnhof Südkreuz aufgestellt werden soll. Die Geräte werden unter anderem Menschen herausfiltern, die auf einer Liste von Verdächtigen gespeichert sind - durch automatische Gesichtserkennung.
»In fünf Jahren ist Ihr Gesicht Ihr Personalausweis«, schreibt Sascha Lobo auf Spiegel Online und fügt hinzu: In Australien wird die Passkontrolle schon in diesem Jahr durch Gesichts- und Iriserkennung ersetzt. In welchen Bereichen wird Erkennungssoftware außerdem genutzt und wie gut funktioniert sie? Matthias Finger hat es ausprobiert.
Von der Kameraüberwachung zur Verhaltenskontrolle
Im Moment wird noch diskutiert, welche Technik in Zukunft im öffentlichen Raum eingesetzt werden soll, welche Daten gespeichert werden dürfen und wie weit die Identifizierung gehen sollte. Im Kern geht es um die Frage, ob wir uns weiterhin anonym auf der Straße bewegen können. Ist am Ende nicht die Kamera das "Wunderding", sondern eher unsere Anonymität, die mit intelligenter Überwachung aufgehoben werden würde?
Mit dem Einsatz von Erkennungssoftware im öffentlichen Raum wäre ein neue Ebene von gesellschaftlicher Kontrolle erreicht. Welchen Wert hat Anonymität und welchen Einfluss intelligente Überwachung auf unser Verhalten? Darüber sprechen wir mit dem Philosophen und Informatiker Stefan Ullrich.

Raumfahrtsfotos für die Öffentlichkeit

Nach den Medien und Meinungen mit Tim Wiese geht es weiterhin ums Sammeln und Weiterleiten von Daten - nur in die andere Richtung: Von den Institutionen zur Öffentlichkeit. Die European Space Agency (ESA) stellt Bilder, Videos und Daten unter Creative-Commons-Lizenzen zur Verfügung.
Welchen Nutzen die Open-Access-Strategie für die User und die Wissenschaft hat, erklärt Jochen Dreier. Außerdem haben wir mit dem Medienstrategen der ESA, Marco Trovatello, gesprochen.
Neues Spiel für "Monkey Island"-Fans
Ende März erscheint ein neues Point-and-Click-Adventure von Ron Gilbert, der vor 27 Jahren mit seinem Spiel "The Secret of Monkey Island" berühmt wurde. Bis heute fordern Fans den Gamedesigner zum Fechten auf - allerdings nicht mit einem Degen, sondern mit Beleidigungen. Warum? Das weiß Christian Schiffer.
Moderation: Katja Bigalke und Marcus Richter
Redaktion: Jochen Dreier und Jana Wuttke
Netzmusik: Teresa Sickert
Web: Nora Gohlke
Bild: Hiding von Andy Morales auf Flickr, CC BY