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Vermeintlich weißer Westen

16.03.2013
Bereits zum fünften Mal wurde am vergangenen Dienstag der »Welttag gegen Internetzensur«, nun ja, gefeiert ja nun gerade nicht.
Bereits zum fünften Mal wurde am vergangenen Dienstag der »Welttag gegen Internetzensur«, nun ja, gefeiert ja nun gerade nicht. Denn zu feiern gibt es wirklich nichts, wenn Kontrolle und Überwachung immer stärker um sich greifen. Und wer jetzt denkt: »Ja, in China und Iran, aber doch nicht hier bei uns!«, der irrt. Denn auch hierzulande wächst die Bereitschaft, die Informationsfreiheit im Namen der Bekämpfung von Online-Kriminalität einzuschränken.
Nicht zuletzt ist es oft Technik aus dem Westen, die autoritären Regimen erst die Möglichkeit gibt, kritische Stimmen zu verfolgen und zu unterdrücken. In einem Bericht der Organisation Reporter ohne Grenzen über die Feinde des Internet werden fünf Firmen namentlich genannt, die entsprechende Technik bereit stellen und damit helfen, die Meinungs- und Informationsfreiheit zu untergraben - bewusst oder billigend in Kauf nehmend? Wenn ihr Einsatz schon in Rechtstaaten umstritten ist, wie steht es dann um den Export? Darüber sprechen wir mit dem Informatiker und Philosophen Stefan Ullrich.
Überwachung ist auch ein Thema auf dem wohl wichtigsten Treffen der Technik-Enthusiasten in Austin, Texas, dem South by Southwest-Festival. Gleich mehrere Veranstaltungen widmen sich der Diskussion um die Drohne: Wie verändern diese unbemannten Flugkörper den Krieg? Und wie kann man ihren zivilen Einsatz regeln? Der bekannteste Fürsprecher der Drohne für jedermann: Chris Anderson, US-Journalist und Gründer von DIY Drones. Auch er saß auf dem Podium der Diskussionsrunde »Wer hat Angst vor der großen, bösen Drohne«, die sich Matthias Kolb für uns angehört hat.
Foto: RobH CC-BY-SA-3.0