Unter Verdacht: berichtet die China Redaktion der Deutschen Welle zu gefällig?

28.10.2008
Der Vorwurf wiegt schwer: die China Redaktion der Deutschen Welle soll im Vorfeld und auch im Verlauf der Olympischen Spiele 2008 ganz im Sinne der chinesischen Machthaber berichtet haben.
Der Vorwurf wiegt schwer: die China Redaktion der Deutschen Welle soll im Vorfeld und auch im Verlauf der Olympischen Spiele 2008 ganz im Sinne der chinesischen Machthaber berichtet haben. Insbesondere die Online-Redaktion der Deutschen Welle falle in diesem Zusammenhang auf. Das berichtet der Deutschlandfunk, der Übersetzungen der chinesischen Webseite der Deutschen Welle anfertigen lassen hat und diese mit der deutschsprachigen Seite verglich. Dabei förderte Autor Frank Hessenland erstaunliches zu Tage. Aus "Demonstranten" auf der deutschen Seite werden demnach auf der chinesischen "Separatisten", aus "tibetischen Protesten" werden "gewalttätige Krawalle". Ferner soll die Seite propagandistische Formulierungen chinesischer Zeitungen übernommen haben, ohne sich von deren Inhalten zu distanzieren oder diese einzuordnen.
Die stellvertretende Redaktionsleiterin der Deutschen Welle hatte öffentlich die chinesische Kommunistische Partei (KP) gelobt, woraufhin sie von ihrer Rolle als Moderatorin suspendiert wurde. In chinesischen Staatsmedien führte das zu Kritik und dem Vorwurf der Zensur.
59 Autoren aus Deutschland, darunter Henryk M. Broder, Arnulf Baring und Ralph Giordano forderten in einem offenen Brief an den Bundestag die Überprüfung der Berichterstattung der China Redaktion der Deutschen Welle.
Intendant Erik Bettermann wies die Forderung des Autorenkreises gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zurück. Allerdings bestätigte er, dass eventuelle Einflüsse ausländischer Interessen für einen internationalen Sender ein permanentes Problem seien und kündigte die Überprüfung der Berichte des letzten Jahres an.
Den Beitrag des Deutschlandfunks von Frank Hessenland können Sie hier nachhören.