Netzmusik

Schweizer Emotionen und Wissenschaftsmusik

Ein Paar schwarze Over-Ear-Kopfhörer auf gelbem Grund
Die beste Musik aus dem Netz – zu hören bei uns @ Breitband © Malte Wingen auf Unsplash
25.11.2017
Die Playlist für die Sendung vom 25. November 2017. Kuratiert und kommentiert von Mike Herbstreuth.
Die Playlist für die Sendung vom 25. November 2017. Kuratiert und kommentiert von Mike Herbstreuth.
Saint Estrela - »Since Emotions Are Gone« (CC BY)
Seit ein paar Jahren hatte im deutschsprachigen Ausland die österreichische Popszene mit Bands wie Wanda oder Bilderbuch die Nase vorne, aber so langsam aber sicher holt die Schweizer Popszene wieder auf.
Der Songwriter Faber wird zum Beispiel gerade extrem gefeiert, aber auch sonst gibt es in der Schweiz einige interessante Indie-Künstler wie zum Beispiel Saint Estrella. Eine Ein-Mann-Psychedelic-Garage-Bedroom-Indie-Pop-Band, und gerade ist eine Sammlung der EPs von Saint Estrella aus den letzten beiden Jahren erschienen. Und darauf ist auch dieser Song: «Since Emotions Are Gone».
King Gizzard & The Lizard Wizard - »Deserted Dunes Welcome Weary Feet« (CC BY-ND 3.0)
Die australische Band King Gizzard & The Lizard Wizard hat nicht nur einen top Namen, sie ist auch extrem produktiv - seit 2012 hat sie über ein Dutzend Alben veröffentlicht. Für ihr neues Album »Polygondwanaland« haben sie sich was spezielles einfallen lassen:
Das Album kann man sich umsonst auf der Website der Band runterladen und King Gizzard treten alle Rechte an der Musik ab. Man soll das Album kopieren, brennen, mit der Musik anzustellen, was auch immer man möchte, schrieben sie da - sie ermuntern einen sogar, das Album doch auf Platte zu pressen und damit sein eigenes Label zu starten. Auch wenn das nicht so ganz zur CC-Lizenz passt, die eine Weiterverarbeitung verbietet: Die Musik ist hörenswert.
trashton - »remembering how to play« (CC BY)
Der Musiker trashton ist eher von der verschlossenen Sorte - außer, dass er Zitat «warme Musik» macht, rückt er mit keinen Infos über sich raus. Aber die stimmt zumindest: Die Songs von trashton sind warm - er schichtet kleine Melodien und Samples aufeinander, und daraus wird dann sehr charmanter Lo-Fi-Pop. Gerade ist trashtons zweite größere Songsammlung «Blankets» erschienen, auf der auch der Song «remembering how to play» ist.
amiga herz - «weird books and cigarettes» (CC BY)
Die reduzierten, akustischen Songs von amiga herz aus Kassel erinnern mit ihrem sehnsüchtigen Klang so ein bisschen an Singer-Songwriter wie Elliot Smith oder Tim Buckley. Diese Melancholie steckt aber nicht nur in den Songs von amiga herz, sie steckt auch im Titel des Debütalbums: «About a journey (to sort through blurry memories)» ist gerade beim slovakischen Label Z Tapes erschienen.
Krestovsky - Science Song! (CC BY-NC-SA)
Bei einem Song, der ein Ausrufezeichen im Titel hat, erwartet man ja irgendwie immer direkt irgendwas knalliges. Und wenn er dann auch noch «Science Song» Ausrufezeichen heißen, ist man schon ein bisschen gespannt, wie denn bitte eine knalliger Song über Wissenschaft klingen soll. In der Welt von Andy Chrest alias Krestovsky klingt er nach ein bisschen schrammeligem Indie-Folkrock und behandelt das Thema Wissenschaft nur am Rande - aber alles halb so wild, solange die Melodien gut sind. Und das sind sie im «Science Song!» von Krestovsky definitiv.
Ketsa - Wild Plain (CC BY-NC-ND)
Seit über zehn Jahren produziert der britische Musiker Dominic Giam unter dem Namen Ketsa elektronische Downtempo-Songs, die unter anderem schon in National Geographic-Dokus oder Werbespots für die Vereinte Nationen gelandet sind. Vieles davon stellt Ketsa gratis ins Netz, u.a. auch seinen neuesten Song «Wild Plain».
Bild: Headphones von Malte Wingen auf Unsplash